Washington – Zwei B-52-Bomber der US-Luftwaffe haben sich einer umstrittenen Inselgruppe im Südchinesischen Meer genähert und sind deshalb von der chinesischen Flugsicherung verwarnt worden. Die Kampfflugzeuge seien "bei einem Routineeinsatz in internationalem Luftraum in der Umgebung der Spratly-Inseln" unterwegs gewesen, erklärte ein Sprecher des US-Verteidigungsministeriums am Donnerstag.

Es seien zwei Verwarnungen der chinesischen Flugsicherung empfangen worden. Beide Jets hätten "ihren Einsatz ohne Zwischenfälle fortgesetzt". Der Einsatz sei "zu jeder Zeit in Einklang mit internationalem Recht" erfolgt. "Wir führen B-52-Flüge im internationalen Luftraum in diesem Teil der Welt ständig durch." Zunächst war unklar, wann die genau Besatzung den Einsatz flog.

Konflikt wegen "USS Lassen"

Zwischen den USA und China hatte es erst Ende Oktober Spannungen wegen der Entsendung eines US-Kriegsschiffs in die Region gegeben. Der Zerstörer "USS Lassen" kreuzte dabei in der Nähe mehrerer künstlicher Inseln, die China nahe den von mehreren Ländern beanspruchten Spratly-Inseln aufschüttet. Der jüngste Vorfall ereignete sich unmittelbar vor einer Asienreise von US-Präsident Barack Obama in der kommenden Woche.

China streitet sich mit mehreren Anrainerstaaten um Gebiete im Südchinesischen Meer, unter denen Bodenschätze vermutet werden. Durch die Region führen auch wichtige Schifffahrtsrouten. Die chinesische Führung hat mehrere Riffe zu künstlichen Inseln ausbauen lassen. (APA, Reuters, 12.11.2015)