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Der brasilianische Ölkonzern Petrobras steckt weiterhin in einer tiefen Krise.

Foto: reuters / marcelino

Brasilia – Der brasilianische Ölkonzern Petrobras drosselt nach einem Quartalsverlust seine milliardenschweren Investitionen immer weiter. Grund für die Kürzung sei auch der Verfall des Ölpreises, teilte das staatliche Unternehmen am Donnerstag mit. Für dieses Jahr würden die Investitionen auf 23 Milliarden Dollar von zuvor geplanten 25 Milliarden Dollar gesenkt.

Das Unternehmen aus Rio de Janeiro hat seine Investitionsvorhaben in diesem Jahr bereits mehrmals reduziert. Für das dritte Quartal wies der Konzern einen Verlust von umgerechnet rund 920 Millionen Euro aus. Der Nettoumsatz fiel um 6,9 Prozent auf 20 Milliarden Euro.

Petrobras kämpft sich durch einen Sumpf von Schmiergeldvorwürfen. Unter anderem soll der Ölriese unrechtmäßig Gelder an politische Parteien geschleust haben. Mehrere Ex-Manager wurden festgenommen, die Konzernspitze trat im Februar zurück. 2014 verbuchte das Unternehmen einen Verlust von umgerechnet 6,7 Milliarden Euro. Unter den großen internationalen Ölkonzernen hält Petrobras in doppelter Hinsicht die Rote Laterne: Kein anderer Rivale hat so hohe Schulden wie die Brasilianer und kommt auf eine so geringe Rendite. (APA, 13.11.2015)