Felix Krause geht mit seinem Unternehmen Fastlane zu Twitter.

Foto: krausefx.com

Mit 16 Jahren hat er eine erfolgreiche App für Fahrradrouten für Bikemap veröffentlicht, nun hat Twitter das Start-up Fastlane des 21-jährigen österreichischen Informatikers Felix Krause gekauft und ihn gleich als Entwickler angestellt. Erfolgreich war er mit einer Software für App-Entwickler. "Ich genieße es gerade sehr, mein Projekt hier in San Francisco noch größer machen zu können", sagt Krause.

"Problem mit Veröffentlichung von iPhone-Apps"

Krause hat in Wiener Neustadt die HTL absolviert und ist dann an die University of Central Lancashire im nordenglischen Preston gegangen, um Softwareengineering zu studieren. "Die Universität hat die HTL-Ausbildung aus Österreich anerkannt, und ich konnte daher direkt im dritten Jahr einsteigen."

Schon während des Studiums hat er für Softwarefirmen gearbeitet und "gemerkt, dass es da ein großes Problem mit der Veröffentlichung von iPhone-Apps gibt". Dafür müsse man viele Dinge manuell machen, "und ich dachte mir, ich möchte etwas schreiben, um das supereinfach und schnell zu machen".

Seine Software reduziere das ganze Verfahren auf einen Klick, alles laufe dann automatisch binnen weniger Minuten ab.

15.000 Nutzer täglich

Vor rund einem Jahr hat Krause begonnen und nach etwa drei Monaten eine erste Version der Software veröffentlicht. Er legte das ganze als Open-Source-Projekt an, gründete aber gleichzeitig seine Firma Fastlane. Geld verdiente er mit Unternehmen, die spezielle Wünsche an die Software hatten und denen er maßgeschneiderte Lösungen lieferte. Nach einem halben Jahr hätten schon zahlreiche Firmen sein Programm genutzt, heute seien es rund 15.000 Nutzer täglich.

"Dann hat mich Twitter kontaktiert und mir eine Zusammenarbeit angeboten", sagt Krause. Gemeinsam habe man eine Lösung gesucht, die für beide Seiten passe, "und nachdem ich nach San Francisco kommen wollte, hat sich das so ergeben, dass Fastlane nun ein Teil von Twitter ist und ich Vollzeit an meinem Projekt weiterarbeiten kann". Die Software bleibe aber Open Source.

Kaufpreis nicht bekannt

Ende Oktober präsentierte Krause bei der jährlichen Entwicklerkonferenz Twitter Flight in San Francisco sein Projekt, das in Fabric, die App-Entwicklerplattform von Twitter, integriert wurde. Bei der Konferenz gab Krause bekannt, dass seine Software nun nicht mehr nur für Apple, sondern auch für Android genutzt werden kann.

Über den Kaufpreis für Fastlane verrät Krause nichts. Er erhalte das Geld nun als Twitter-Mitarbeiter – seines Wissens übrigens derzeit der einzige aus Österreich – über mehrere Jahre verteilt. (APA, 13.11.2015)