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Gewinnbringend.

Foto: APA/AP/Punz

Wien – Fußball-Rekordmeister Rapid Wien hat am Freitag den Geschäftsbericht für die Saison 2014/15 veröffentlicht. Demnach erwirtschaftete der Verein von 1. Juli 2014 bis 30. Juni 2015 einen Umsatz von 24,64 Mio. Euro und machte einen Gewinn von 50.344 Euro.

"Es ist erfreulich, dass es uns in einer gemeinsamen Kraftanstrengung doch noch gelungen ist, die Saison 2014/15 mit einem leichten Plus zu beenden, obwohl die Gruppenphase der Europa League nicht erreicht wurde", sagte Geschäftsführer Christoph Peschek zu dem konsolidierten Jahresergebnis. Damit konnte der Verein sechs der jüngsten sieben Saisonen positiv abschließen. Der Schuldenstand wurde um vier Prozent auf 1,23 Mio. Euro verringert.

Im internationalen Wettbewerb kam Rapid auf einen Gewinn von 950.407 Euro, national musste in der abgelaufenen Spielzeit mit 2,10 Mio. Euro ein geringerer Verlust als in der Vorsaison hingenommen werden. 2013/14 war es noch ein Minus von 5,65 Mio. gewesen. Kräftig zum Gewinn beigetragen hat die mit 1,20 Mio. Euro positive Transferbilanz.

Beric-Transfer entfällt auf neue Saison

Noch nicht inkludiert sind die Einkünfte und Zahlungen rund um die Transfers von Robert Beric und Matej Jelic, da diese ins neue Geschäftsjahr fallen. Nächstes Jahr werde das Ergebnis laut Peschek deshalb weitaus besser ausfallen. "In der laufenden Spielzeit werden wir auch durch die erfolgreiche Europacup-Saison und den Transfer von Robert Beric zu St. Etienne einen deutlichen Gewinn in siebenstelliger Euro-Höhe erreichen."

In der Vorsaison hatte Rapid 180.717 Euro Gewinn ausgewiesen. Der 88-seitige Geschäftsbericht steht auf der Webseite als Download zur Verfügung und wird zudem bei der am 23. November im Wiener Gasometer stattfindenden Hauptversammlung aufgelegt.

"Die Bundesliga profitiert von Rapids Strahlkraft"

Grundsätzlich sorgt man sich bei Rapid aber offenbar um die finanzielle Integrität der Bundesliga und bringt das Thema TV-Eigenvermarktung wieder aufs Tapet. "Einen TV-Vertrag, wie er derzeit in der Liga gilt, wird Rapid nicht mehr machen. Das ist – höflich formuliert – eine Förderung der Mittelmäßigkeit", wird Präsident Michael Krammer in der neuen Ausgabe des Wochenmagazins "News" zitiert. Laut dem im Herbst 2012 abgeschlossenen und noch bis 2017 gültigen Vertragswerk mit den Partnern Sky und ORF bekommen alle Bundesliga-Clubs den gleichen Anteil am Einnahmenkuchen.

"Wenn ein Verein nicht in der Lage ist, ein Mindestmaß an Zusehern zu generieren, hat er in der Bundesliga nichts verloren. Und wenn ein Verein niemanden interessiert, dann darf er auch nicht den gleichen Anteil an den TV-Geldern bekommen", gab sich Krammer, der auch das gegenwärtige Lizenzierungsverfahren in Zweifel zieht, angriffig. Peschek stieß ins selbe Horn: "Die Bundesliga profitiert von Rapids Strahlkraft. Wir zahlen viel ein und bekommen wenig raus." (APA, 13.11.2015)