Hebron – Bei einem Angriff südlich der Stadt Hebron im Westjordanland sind am Freitag ein israelischer Mann und sein Sohn erschossen worden. Die israelische Armee ging davon aus, dass sie von Palästinensern aus einem Hinterhalt angegriffen wurden.

Im Laufe des Tages wurde bekannt, dass drei Palästinenser bei verschiedenen Zwischenfällen getötet und mehr als 270 bei Zusammenstößen mit israelischen Sicherheitskräften verletzt wurden.

Überfall bei Siedlung Otniel

Der Angriff auf das mit Israelis besetzte Auto bei Hebron wurde von der Armee als "terroristisches" Attentat bezeichnet. Eine Frau und ein Bub wurden laut Krankenhausangaben dabei zusätzlich verletzt. Die israelischen Sicherheitskräfte leiteten eine Großfahndung mit Luftunterstützung ein, die sich auf die palästinensischen Gemeinden Yatta und As Samu erstreckte. "Wir werden diese abscheulichen Mörder kriegen", sagte Ministerpräsident Benjamin Netanyahu. Der Überfall ereignete sich in der Nähe der jüdischen Siedlung Otniel.

In Hebron wurde bei einer Auseinandersetzung mit der israelischen Armee nach Angaben von Ärzten ein 21-jähriger Palästinenser erschossen. Israelische Soldaten erschossen nach Angaben des palästinensischen Gesundheitsministeriums nahe der Stadt Ramallah einen weiteren Palästinenser. Schließlich starb in Hebron ein palästinensischer Jugendlicher, der am Tag davor von israelischen Soldaten durch Schüsse verletzt worden war.

Entlang der Grenze zum Gazastreifen wurden 17 Palästinenser verletzt, als israelische Soldaten auf Demonstranten schossen. Insgesamt wurden nach Angaben des Palästinensischen Roten Halbmondes im Laufe des Tages bei Auseinandersetzungen mit israelischen Sicherheitskräften mehr als 270 Palästinenser verletzt, davon rund hundert durch Gummigeschosse oder Kugeln.

Seit Anfang Oktober ist die Lage vor allem im besetzten Westjordanland und in Jerusalem äußert angespannt, es gab zahlreiche Attacken von Palästinensern auf Israelis. Insgesamt wurden bei den Anschlägen bisher zwölf Israelis getötet. Im Zuge der Unruhen starben im gleichen Zeitraum etwa 80 Palästinenser. (APA, 13.11.2015)