Wien – Tadel erntet die gelbe Post für ihr im November gestartetes "Freiwilligen-Abfertigungsprogramm" für 50- bis 56-jährige Vertragsbedienstete. Als "unglaubliche Unverschämtheit" des mehrheitlich im Staatseigentum stehenden Konzerns bezeichnet die Arbeitnehmersprecherin der Grünen, Birgit Schatz, das Anreizsystem der Post, um ältere Arbeitnehmer loszuwerden. Hier werde "skrupellos eine Kündigungswelle für ältere MitarbeiterInnen" angekündigt. "Skandalös sei auch die Zurückhaltung der Regierung in Anbetracht dieses beschäftigungspolitischen Desasters."

Die Post beeilte sich zu versichern, dass mit dem Angebot "nur eine zweistellige Zahl von Angestellten" adressiert werde. Wie vom STANDARD exklusiv berichtet, werden 50-jährigen Postlern ab zehn Jahren Firmenzugehörigkeit 22 bis 45 Monatsbruttogehälter als freiwillige Abfertigung angeboten – zuzüglich zur gesetzlichen Abfertigung. Wer noch im November 2015 mitmacht, bekommt weitere zwölf Monatsgagen drauf.

In der Postgewerkschaft taxiert man die Zahl der infrage kommenden Personen mit 1.500.

"In Zeiten, in denen viel Steuergeld dafür verwendet wird, ältere Arbeitslose in Beschäftigung zu bringen, geht die teilverstaatlichte Post genau den umgekehrten Weg, für dessen Folgekosten wieder die Steuerzahler aufkommen müssen", echauffiert sich Dagmar Belakowitsch-Jenewein von der FPÖ. (ung, 13.11.2015)