Bild nicht mehr verfügbar.

Der FPÖ-Obmann betreibt eine der erfolgreichsten Facebook-Seiten in Österreich.

Foto: Reuters/Bader

Das Strache-Originalposting samt Nutzerkommentar.

Screenshots/Standard

Ein Klick auf die Liste der "Gefällt mir"-Angaben zeigt auch Strache selbst.

Screenshots/Standard

Ein weiterer Klick zeigt, dass es sich um Straches Original-Account handelt – bewiesen durch das blaue Hakerl.

Screenshots/Standard

Schon wieder sorgt die Facebook-Seite eines freiheitlichen Politikers für Aufregung: Doch nach dem niederösterreichischen Landesparteiobmann Christian Höbart und der mittlerweile ausgeschlossenen Abgeordneten Susanne Winter ist es diesmal der Parteiobmann selbst, der in Erklärungsnot gerät: Denn Strache markierte auf Facebook einen Nutzerkommentar mit "Gefällt mir", der eine Steinigung der Bundesregierung als "angebracht" bezeichnete.

Grenzzaun als Auslöser

In Straches ursprünglichen Posting ging es um den Bau des umstrittenen Zauns an der österreichischen Grenze. "Diese Regierung ist nur mehr eine peinliche Lachnummer!", schrieb Strache, für den "das rot-schwarze Grenzdrama" kein Ende nehme. Darunter kommentierte ein Nutzer, es wäre "sehr traurig was Spitzenverdiener mit dem Vertrauen Ihrer Wähler machen. Hier wäre eine Steinigung tatsächlich noch angebracht." 245 Personen markierten diese Wortmeldung mit "Gefällt mir", darunter auch Strache selbst.

FPÖ: Software-Fehler

Aus der FPÖ-Pressestelle heißt es, die Markierung sei "unabsichtlich" erfolgt. "Bei unserer Software, die fragwürdige Postings automatisch erkennt, liegen Like- und Lösch-Button nebeneinander", so Pressesprecher Martin Glier. Jemand habe sich "vertan", Strache persönlich habe damit nichts zu tun. Der Nutzerkommentar sei mittlerweile gelöscht.

Reihe von Vorfällen

Erst vor zwei Wochen war ein ehemaliger FPÖ-Kandidat verurteilt worden, weil er die Steinigung der grünen Abgeordneten Alev Korun insinuiert hatte. Die Abgeordnete Susanne Winter war nach Zustimmung zu einem antisemitischen Kommentar aus der Partei ausgeschlossen worden. Nationalratspräsidentin Doris Bures (SPÖ) hatte daraufhin angekündigt, sich für leichtere Hürden für einen Mandatsverlust bei Verhetzung stark zu machen. Außerdem zeigte sie Winter wegen Wiederbetätigung an. Der freiheitliche Abgeordnete Christian Höbart hatte zuvor das Video syrischer Bootsflüchtlinge mit "Eine Seefahrt, die ist lustig, ..." kommentiert, für die FPÖ war dieser Fall ohne Konsequenzen "abgeschlossen". (Fabian Schmid, 15.11.2015)