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Foto: REUTERS / Yuya Shino

Belgiens Vizepremier und Innenminister Jan Jambon warnte vergangene Woche im Rahmen einer medialen Debatte davor, dass Terroristen und Verbrecher die Spielkonsole Playstation 4 als weitgehend sichere Kommunikationsplattform zur Organisation krimineller Machenschaften und Rekrutierung von Mitgliedern nutzen könnten.

"Es ist sehr, sehr schwer für unsere (Sicherheits-)dienste – nicht nur belgische, sondern auch internationale Dienste –, die mit PS4-Konsolen durchgeführte Kommunikation zu entschlüsseln", sagt Jambon gegenüber "Politico".

Problematisch für Ermittler

Über die Spielkonsole und das Online-Netzwerk PSN können Anwender sowohl Textnachrichten versenden und empfangen, als auch Video- und Sprachchats abhalten. Die Verschlüsselung erfolge laut Jambon dabei sichererer als bei anderen Kommunikationsdiensten wie etwa Whatsapp, was für Fahnder ein großes Problem darstelle. "Was mich nachts wachhält, ist der Typ hinter seinem Computer, der auf Nachrichten des IS oder anderer Hassprediger wartet. Bei der PS4 ist sogar noch schwieriger als bei Whatsapp, da mitzukommen."

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Jambons Warnung erfolgte zwar kurz vor den aktuellen Terroranschlägen in Paris, dennoch brachten einige Medien die Kommunikationsmöglichkeiten der Konsole in Zusammenhang mit den Anschlägen. Ob sich Terroristen tatsächlich über Spielechats abgesprochen hatten, wurde vonseiten der französischen oder belgischen Ermittler bislang allerdings weder bestätigt noch dementiert.

Missbrauch nicht auszuschließen

"Playstation 4 erlaubt die Kommunikation zwischen Freunden und Spielern und genau wie bei allen modernen, miteinander verbundenen Geräten kann das potenziell missbraucht werden", heißt es in einer Stellungnahme des Herstellers Sony. "Dennoch nehmen wir unsere Verantwortung, unsere Nutzer zu schützen, extrem ernst, und wir ermutigen unsere Nutzer und Partner, möglicherweise unangebrachte, verdächtige oder illegale Aktivitäten zu melden. Wenn wir solches Verhalten identifizieren oder darüber in Kenntnis gesetzt werden, sehen wir uns verpflichtet, in Zusammenarbeit mit den zuständigen Behörden entsprechende Maßnahmen zu setzen."

Es ist nicht das erste Mal, dass Spieledienste in Zusammenhang mit verbrecherischen Aktivitäten gebracht werden. 2013 kamen Berichte auf, denen zufolge amerikanische und britische Geheimdienste Chats über Xbox Live und Games wie "World of Warcraft" oder "Second Life" abgehört hatten. (zw, 17.11.2015)