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Himbeeren im Winter?

Foto: apa/dpa/Roland Weihrauch

Die Obstregale in den Supermärkten sind auch im Winter voll süßer Verführungen. Von Papayas über Mangos bis hin zu Himbeeren ist alles für den Konsumenten verfügbar. Für die Großeltern- und teilweise auch noch Elterngeneration war das noch keine Selbstverständlichkeit. Anno dazumal beherrschten regionale und vor allem saisonale Lebensmittel den Speiseplan.

Verändertes Konsumentenverhalten

Kartoffeln, Kraut, Zwiebeln, rote Rüben, Äpfel oder auch frisch geschlachtetes Nutztier- beziehungsweise geschossenes Wildfleisch wurde in den heimischen Wirtschaftsräumen für den Winter gebunkert. Mit der Verfügbarkeit exotischer Früchte und Gemüsesorten begann eine neue Freiheit im Konsumentendenken – Nachhaltigkeit, ökologisches Kaufen und Regionalität waren nicht im Fokus einer immer kaufkräftiger werdenden Bevölkerung.

Erneute Trendwende?

Immer mehr Menschen besinnen sich dieser saisonalen Lebensweise und achten trotz des Überangebots in den Supermärkten wieder verstärkt darauf, was zu welcher Jahreszeit im Wagerl landet. Abgesehen von der Nachhaltigkeit ist auch der ökologische Fußabdruck immens, greift man im Winter nach den Bananen und nicht nach Äpfeln oder Birnen.

Tiefgekühlt als "Ausrede"?

Selbst der Griff zu den vermeintlich umweltschonenderen Himbeeren im Tiefkühlregal ist nur ein Gewissensberuhiger. Denn nicht selten sind diese schon den weiten Weg etwa aus China bis in die heimische Tiefkühltruhe gereist.

Soll man sich dennoch ohne schlechtes Gewissen diesem Luxus hingeben und das ganze Jahr über Sommerobst und -gemüse kaufen? Oder verzichten Sie freiwillig auf Lebensmittel? (cln, 18.11.2015)