Meteor verglüht über Bangkok

Ein gewaltiger Feuerball hat Anfang des Monats in der thailändischen Hauptstadt Bangkok den Nachthimmel für wenige Sekunden annähernd taghell erleuchtet. Einigen Autofahrern ist es gelungen, das grünlich strahlende Himmelsspektakel am 2. November um etwa 20.35 Uhr Lokalzeit mit ihrer Armaturenbrett-Kamera einzufangen (Videos gibt es hier). Das Objekt bewegte sich von Osten nach Westen und war nicht nur in Bangkok zu sehen.

Laut der Thai Astronomical Society konnte das seltene Ereignis unter anderem in den Provinzen Khon Kaen, Nakhon Pathom, Chon Buri, Ratchaburi und Kanchanaburi beobachtet werden. Erst am 7. September war über der thailändischen Hauptstadt ein Meteor explodiert – damals allerdings um kurz vor 9 Uhr früh. Die Tatsache, dass zu dem aktuellen Meteor aus so vielen Landesteilen Augenzeugenberichte vorliegen, spricht dafür, dass das Objekt aus dem All in großer Höhe verglühte. Die grünliche Farbe rührt nach Ansicht von Astronomen vermutlich von einem hohen Chromanteil her, was auf einen Eisenmeteoriten hinweist.

Screenshot: Youtube/Saran Pol

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Der mysteriöse Magnetsinn

Dass einige Tierarten, und hier insbesondere Zugvögel, über einen inneren Kompass verfügen, ist schon länger bekannt. Der biologische Hintergrund für diesen Magnetsinn konnte allerdings bisher nicht zweifelsfrei geklärt werden. Wissenschaftern um Can Xie von der Universität Peking ist es nun gelungen, bei Tauben, Taufliegen und Schmetterlingen ein aus zwei Proteinen zusammengesetztes Molekül zu entdecken, das womöglich die lange gesuchte Lösung für das Kompass-Rätsel darstellt. Die Forscher haben beobachtet, dass sich diese Makromoleküle im Inneren der Zellen frei bewegen und sich dabei an den magnetischen Feldlinien ausrichten. Wie dieser innerzelluläre Mechanismus seine Informationen an das Nervensystem der jeweiligen Tiere weitergibt, ist allerdings vorerst noch unklar.

Foto: REUTERS/Alia Haju

An der Wurzel des Lebensstammbaums

Das Leben auf der Erde glich am Beginn wohl einem großen genetischen Durcheinander. Vermutlich irgendwann zwischen 3,8 und 3,5 Milliarden Jahren vor unserer Zeit hat sich dann die erste biologische Art gebildet, aus der sich in der Evolution alle anderen Arten entwickelten. Forscher des Max-Planck-Instituts für Dynamik und Selbstorganisation in Göttingen und der US-amerikanischen Cornell University präsentierten nun im Fachjournal "Physical Review E" eine Idee, wie aus dem genetischen Mischmasch die erste definierte Spezies entstanden sein könnte: Demnach fluktuierte das Leben vor Beginn der Darwinschen Evolution zwischen einem genetisch stark durchmischten und einem teilweise entmischten Zustand hin und her. Im Laufe der Zeit wurde der entmischte Zustand mit einem eng umrissenen genetischen Profil immer stabiler und blieb irgendwann als allererste Art bestehen.

Foto: Brocken Inaglory

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Pluto in psychedelischen Farben

Noch vor wenigen Monaten hielt man Pluto für eine eisige, tote Welt. Während eisig zwar durchaus zutreffend ist, kann von tot wohl keine Rede sein: Eine in dieser Woche vorgestellte Falschfarbenaufnahme der Nasa-Sonde New Horizons zeigt, dass der Zwergplanet nicht nur eine sehr variantenreiche Oberfläche aufweist, sondern auch eine äußerst dynamische. Das aus einer Entfernung von rund 35.000 Kilometern geschossene Bild offenbart, dass das "Herz" von Pluto, die inzwischen Sputnik Planum getaufte Ebene, erst vor kurzem entstanden ist. Vor allem das Fehlen jeglicher Einschlagkrater lässt darauf schließen, dass die Region kaum älter als 10 Millionen Jahre sein kann.

Foto: NASA/JHUAPL/ SwRI

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50 Jahre Singapur

Am 9. August 1965 hat Malaysia Singapur als souveränen Staat anerkannt. Damit feierte der Insel- und Stadtstaat heuer seinen 50. Geburtstag. Zu Beginn ein Entwicklungsland wie viele andere auch, hat sich Singapur schnell zu einem freilich auch mit harter Hand geführten Tigerstaat entwickelt, der zwar wirtschaftlich gut dasteht, dem aber allmählich der Platz ausgeht. Die beiden Satellitenaufnahmen der Nasa zeigen, wie die ursprünglich von tropischen Wäldern bewachsene malaiische Insel (links) mittlerweile vollständig von Siedlungen bedeckt ist.

Foto: REUTERS/NASA

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Blutdurstiger Fink

Die Vampirfledermäuse Südamerikas sind nicht die einzigen Wirbeltiere, die sich vom Blut anderer Spezies ernähren. Der weit weniger bekannte Vampir-Fink (Geospiza difficilis septentrionalis), zuhause auf Wolf Island und Darwin Island der Galapagos Inseln, hat sich ebenso auf diese ungewöhnliche Diät spezialisiert. Der rund zehn Zentimeter kleine Vogel pickt mit seinem scharfen Schnabel Löcher in andere Vögel und schlürft das austretende Blut. Eines der seltenen Aufnahmen, das den Vogel bei seiner Mahlzeit zeigt, ist hier zu sehen. Sein Opfer, ein Nazcatölpel, scheint kaum Notiz zu nehmen von dem kleinen gefiederten Parasiten auf seinem Rücken.

Foto: AP/Jaime Chaves

Erster Blick auf die Pole des Zwergplaneten Ceres

Seit März 2015 umkreist die Nasa-Sonde Dawn Ceres und schickt in regelmäßigen Abständen neue, spektakuläre Bilder von dem größten Objekt des Asteroidengürtels. Die aktuellsten Fotos gewähren einen bisher unvergleichlichen Blick auf die Pole des knapp 1.000 Kilometer großen Zwergplaneten. Der Südpol (rechts) erscheint in dieser Aufnahme dunkel, weil kein Sonnenlicht ihn erhellt; seit Dawns Ankunft am 6. März befand sich diese Region stehts im Schatten. Dennoch lassen sich die Krater Attis und Zadeni ausmachen. Gut zu erkennen sind dagegen zahlreiche Merkmale des Nordpols, darunter etwa die Krater Jarovit, Ghanan und Asari sowie der Berg Ysolo Mons (hier eine Darstellung mit Beschriftung der entsprechenden Oberflächenstrukturen).

Foto: NASA

Lurch des Jahres

Seine leuchtend gelben Flecken machen ihn zu einem der auffälligsten Amphibien Mitteleuropas: Der Feuersalamander ist – wie übrigens auch alle übrigen heimischen Lurche – streng geschützt und wird in der nationalen Roten Liste als "potentiell gefährdet" eingestuft. Nun hat die Deutsche und Österreichische Gesellschaft für Herpetologie den Salamander zum "Lurch des Jahres 2016" ernannt. Obwohl die gelben Flecken potenzielle Feinde vor seiner Giftigkeit warnen sollen, ist der Kontakt mit dem Hautsekret für Menschen weitgehend harmlos. Der deutsche Name geht auf den Aberglauben zurück, dieser Salamander würde Feuer überleben und sein Gift die Glut löschen. Der Lebensraum des Feuersalamanders sind Laub- und Mischwälder mit Bächen, in denen die Weibchen ihre Larven absetzen. Er ist auch im Wiener Wald heimisch. Der Erhalt naturnaher Waldlebensräume gilt als die wichtigste Maßnahme zum Schutz des Feuersalamanders.

Foto: Daniel Zupanc

Fast 400 Millionen Jahre alter Wald entdeckt

Wo heute eisige Kälte und arktische Tundra vorherrschen, befanden sich einst ausgedehnte tropische Wälder: Paläontologen um Christopher Berry von der Cardiff University und John Marshall von der University of Southampton haben auf Spitzbergen im Nordatlantik die 380 Millionen Jahre alten fossilen Überreste eines der ältesten Wälder überhaupt entdeckt. Die versteinerten Baumstümpfe aus dem späten Devon zählen zu den Bärlappgewächsen der Spezies Protolepidodendropsis pulchra und wurden zu Lebzeiten vermutlich mehr als vier Meter hoch. Diesen Pflanzen verdanken wir die heutigen Steinkohlevorkommen. Damals freilich lag die Inselgruppe und das Sumpfgebiet, in dem sie wuchsen, nicht so nahe am Nordpol, sondern waren in der Nähe des Äquators zu finden. Wissenschafter gehen davon aus, dass die Entstehung der ersten Wälder im Devon dazu führte, dass die ursprünglich hohen CO2-Werte (sie waren etwa 15 Mal höher als heute) ziemlich rasch auf ein moderates Niveau absanken.

Fotos: Christopher M. Berry / John E.A. Marshall

Parasitischer Zellhaufen entpuppt sich als extrem minimalisierte Qualle

Sie zählen zu den ungewöhnlichsten Lebewesen überhaupt: Myxozoa sind nur wenige Zellen umfassende Parasiten, die unter anderem in Fischen leben und in Aquakulturen große Schäden anrichten können. Wo diese Kreaturen evolutionär einzuordnen sind, war bisher ein Rätsel, das nun aber Wissenschafter um Paulyn Cartwright von der University of Kansas lösen konnten: Erbgut-Untersuchen offenbarten die überraschende Erkenntnis, dass Myxozoa den Quallen nahe stehen und damit zu den Nesseltieren zählen. Wie es scheint, repräsentieren diese Wesen eine extreme Form biologischer Minimalisierung. Der Bauplan der Parasiten hat sich im Laufe der Evolution auf das Notwendigste reduziert, selbst die genetische Ausstattung ist in Relation zu herkömmlichen Quallen außerordentlich verschlankt. Laut Cartwright existieren nur wenige Arten im Tierreich, die über ein vergleichbar kleines Genom verfügen.

Jahrtausendealtes Spiel in chinesischer Gruft entdeckt

Chinesische Archäologen haben nahe der Stadt Qingzhou in der ostchinesischen Provinz Shandong in einem bereits vor Jahrhunderten geplünderten Grab die Überreste eines antiken Brettspiels entdeckt. Die 2.300 Jahre alte Gruft enthielt unter anderem diesen 14-seitigen Würfel aus Elfenbein; zwei Seiten wiesen keine Beschriftung auf, die restlichen 12 Seiten waren mit den Zahlen 1 bis 6 in einer antiken Siegelschrift versehen. Darüber hinaus legten die Forscher 21 rechteckige nummerierte Spielsteine und das Bruchstück eines Spielbrettes frei. Vermutlich gehörten die Artefakte einst zu einem als "Bo" bzw. "Liubo" bezeichneten Spiel. Nach welchen Regeln es vor Jahrtausenden gespielt wurde, lässt sich heute kaum noch rekonstruieren, doch ein rund 2.200 Jahre altes Gedicht von einem Mann namens Song Yu vermittelt einen Eindruck, wie es dabei zugegangen sein mag: "Mit Bambuswürfeln und Elfenbeinsteinen begann schließlich das Spiel 'Liu Bo'. Seiten werden gewählt und man rückt gemeinsam vor. Verwegen bedrohen sie einander. Steine werden erobert und Punkte verdoppelt. 'Fünf weiß!'-Rufe erklingen."

Foto: Chinese Cultural Relics

Ein Babyplanet wächst heran

Erstmals ist es gelungen, einen gleichsam neugeborenen Exoplaneten beim Wachsen zuzusehen. Astronomen um Stephanie Sallum von der University of Arizona in Tucson haben um den nur zwei Millionen Jahre alten sonnenähnlichen Stern LkCa 15 charakteristische Infrarotstrahlung von heißem Gas und Staub festgestellt, die auf einen heranwachsenden Gasriesen schließen lässt. Das System liegt rund 450 Lichtjahre von der Erde entfernt und zeigt laut der Arbeit im Fachblatt "Nature" noch eine weitere Besonderheit: In der protoplanetaren Scheibe um LkCa 15 klafft bereits eine große Lücke mit einem Durchmesser von rund 100 Astronomischen Einheiten. Dies bedeutet, dass das junge Exoplanetensystem diese Region des Sternsystems bereits weitgehend von Gas und Staub befreit hat. In der oberen Abbildung ist diese Zone gut erkennbar. Die grünen und violetten Punkte geben Infrarotquellen wider, die auf die Position von Exoplaneten schließen lassen. Der Stern selbst wurde mit einer Blende abgedeckt.

Foto: Steph Sallum

Schneeball im All

Ende Oktober hat die Nasa-Sonde Cassini ein spektakuläres Manöver durchgeführt: So nahe wie nie zuvor ist der Instrumententräger an der Oberfläche des Saturnmonds Enceladus vorüber geflogen. Dabei passierte Cassini auch Wasserdampfschwaden und Eispartikelwolken, die nach Ansicht der Wissenschafter auf einen salzhaltigten Wasserozean unter der kilometerdicken Eiskruste des Himmelskörpers hindeuten. Die bisherige Datenauswertung ergab einige spektakuläre Funde: So dürfte die Oberfläche von Enceladus von zahlreichen kleinen Gräben durchzogen sein, die in vieler Hinsicht Gletscherspalten auf der Erde ähneln. Vermutlich entstehen diese durch unterirdische Eisbewegungen. Die obere Cassini-Aufnahme stammt vom 8. September 2015 und zeigt den Saturnmond Dione vor dem hell strahlenden Enceladus im Hintergrund.

Foto: NASA

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Neue Erkenntnisse über den Säugetierstammbaum

Die Analyse eines rund 210 Millionen Jahre alten Unterkiefers lässt die Evolution der Säugetiere in neuem Licht erscheinen. Der Kieferknochen gehörte einst zu Haramiyavia clemmenseni, einem Lebewesen, das als eines der frühesten Säugetiervorfahren gilt. US-amerikanische Paläontologen haben den Kiefer einer hochauflösenden Computertomografie unterzogen und dabei einige neue Details herausgefunden. Bisher wurde spekuliert, dass Haramiyavia an der Basis des späteren Säugetierstammbaumes saß und somit womöglich einen der Urahnen moderner Säuger repräsentierte. Die Untersuchungen der Forscher um Neil Shubin von der University of Chicago identifizierten allerdings teilweise noch recht primitiven Merkmale an dem Tier. Die Scans lassen daher darauf schließen, dass Haramiyavia und seine nahen Verwandten wohl eher einem frühen Seitenarm der Säugetierevolution angehörten. Und noch etwas erbrachten die Analysen: Da Kiefer und Zähne auf eine reine Pflanzendiät hinweisen, dürften sich die ersten Protosäugetiere schon während der Trias in unterschiedlichen ökologischen Nischen breit gemacht haben. Bisher kannte man fast ausschließlich Insektenfresser.

Illu.: April Neander

Riesige Galaxiengruppe im frühen Universum

Astronomen haben mithilfe des Wide-field Infrared Survey Explorers (WISE) der Nasa einen dichten supermassiven Galaxien-Cluster in 8,5 Milliarden Lichtjahren Entfernung entdeckt. Es ist dies die größte Galaxienversammlung, die je in einer so großen Distanz beobachtet werden konnte. Das Objekt mit der Bezeichnung MOO J1142+1527 vereinigt auf sich die etwa 10.000-fache Masse unserer Milchstraße. Die Astrophysiker vermuten, dass es jenseits der 8,5-Milliarden Lichtjahre allenfalls eine Hand voll Galaxien-Cluster mit diesen gewaltigen Ausmaßen gibt.

Foto: NASA/JPL-Caltech/Gemini/CARMA

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Zoowelt

Kriminalfall im Tiergarten von Dortmund: Eine kürzlich tot in ihrem Gehege aufgefundene 21 Jahre alte Seelöwin könnte möglicherweise erschlagen worden sein. Nach der Obduktion des Tieres, sei "Fremdverschulden nicht auszuschließen", wie die Polizei mitteilte. Eine Tierärztin habe "Gewalteinwirkung auf den Schädel" festgestellt und bemerkt, dass Seelöwin "Holly" drei Zähne fehlten. Mitarbeiter hätten dann ein Loch im Zaun des Zoos entdeckt. "Eventuell hatten sich Unbekannte in der Nacht zuvor unberechtigt Zutritt zum Zoo und zum Gehege verschafft", erklärte die Polizei. (red, 22.11.2015)

Foto: APA/EPA/CAROLINE SEIDEL