Behörden schießen sich auf Verschlüsselung ein – obwohl nach wie vor nicht bekannt ist, wie die Attentäter von Paris im Vorfeld ihrer Anschläge kommuniziert haben.

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Hintertüren für behördliche Zugriffe in verschlüsselten Systemen, die Entfernung verschiedener Webseiten und Gesetzesänderungen – Geheimdienste und Politik sind nach den Anschlägen in Paris weiter in Aufruhr und bringen laufend neue Forderungen vor.

Diese basieren zum Teil auf Annahmen und Behauptungen darüber, wie die Attentäter ihre Kommunikation abgewickelt haben. Gesicherte Fakten gibt es allerdings kaum. Während sich Spekulationen über die Verwendung von PlayStation-Konsolen als falsch entpuppt haben ist sogar denkbar, dass aufgrund der räumlichen Nähe der Beteiligten gar keine digitalen Geräte zum Einsatz gekommen sind, fasst The Verge zusammen.

Auseinandersetzung geht weiter

Ermittler wissen bis jetzt nicht, wie die Angriffe geplant wurden. Trotzdem gibt es bereits Berichte, dass die US-Regulierungsbehörde FCC Gesetzesänderungen veranlassen könnte, die IT-Dienstleister zur Implementation besagter Hintertüren verpflichten. Bei den Firmen regt sich heftiger Widerstand. So hat erst Microsoft vor kurzem klar gestellt, dass man auch im Lichte von Paris nicht vor habe, das "Konzept der Verschlüsselung aufzuweichen".

Der Standpunkt der vielen Kritiker solcher Regierungs-Backdoors bleibt unverändert. Sie betonen weiterhin, dass absichtliche Schwachstellen in Verschlüsselung nicht nur Ermittlungsbehörden dienen würden, sondern auch von Cyberkriminellen gefunden und missbraucht werden könnten. (gpi, 22.11.2015)