Mit Farbmorsecode zwang das Metalab die chinesische Zensur in die Knie

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Das Wiener Metalab hat das chinesische Staatsfernsehen und dessen Zensurmechanismen ausgetrickst. Journalisten aus Fernost besuchten den Wiener Hackerspace, um einen Fernsehbeitrag darüber zu drehen. Die Geschichte sollte allerdings mit dem Wording "Fablabs" und "Makerspaces" laufen, da das Wort "Hacking" in China nicht gern gehört wird. Im Metalab wurde das naturgemäß kritisch gesehen – weshalb sich die Interviewpartner entschieden, subtile Botschaften mit ihren T-Shirts zu verbreiten.

MiKa Metalab

Staatsfernsehen brachte Clip

So nutzten die Aktivisten ein Farb-Morsecodesystem, mit dem eindeutige Botschaften wie "Free Tibet" auf ihre T-Shirts geschrieben wurden. Außerdem wurde auf das Massaker am Platz des Himmlischen Friedens 1989 hingewiesen sowie aufgerufen, der Regierung und ihrer Propaganda nicht zu trauen. Ein voller Erfolg: Das chinesische Staatsfernsehen – ironischerweise mit CCTV abgekürzt – brachte den Beitrag tatsächlich. Die Clips sind noch immer auf YouTube abrufbar. (fsc, 22.11.2015)