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Nato-Soldaten bei einem Einsatz in Kabul nach einem Selbstmordanschlag

Foto: REUTERS

Brüssel – Die Nato hat eine Vorentscheidung für eine stärkere Unterstützung der afghanischen Streitkräfte getroffen. Ein Bündnissprecher bestätigte am Samstag, dass die Vertreter der Mitgliedstaaten einen als geheim eingestuften Bericht angenommen haben. Nach Informationen der Nachrichtenagentur dpa wird darin unter anderem vereinbart, die Weitergabe von Geheimdiensterkenntnissen an Afghanistan zu prüfen.

So ließe sich möglicherweise verhindern, dass dessen Streitkräfte wie zuletzt in Kundus von Angriffen der radikalislamischen Taliban-Rebellen überrascht werden, heißt es. Ausbilder der Nato sollen zudem wieder verstärkt direkt in Krisenregionen eingesetzt werden. Sollten sie bei solchen Einsätzen in Gefahr geraten, dürfte das Bündnis sie im Notfall auch mit Luftangriffen gegen Angreifer schützen.

Außenminister beraten Anfang Dezember

Der Nato-Sprecher wollte sich zu Inhalten des Berichts nicht äußern. Er verwies darauf, dass sich die Außenminister der Bündnisstaaten am 1. und 2. Dezember bei einem Treffen in Brüssel mit ihm beschäftigen wollten.

Dann dürfte auch feststehen, wie viele Soldaten in den nächsten Monaten für den Ausbildungseinsatz in Afghanistan zur Verfügung stehen. Für den kommenden Dienstag und Mittwoch ist im militärischen Hauptquartier im belgischen Mons eine Truppenstellerkonferenz für alle Nato-geführten Einsätze geplant. Für die aktuelle Afghanistan-Mission "Resolute Support" waren zuletzt rund 13.000 Soldaten gemeldet. Sie sollen afghanische Sicherheitskräfte ausbilden und beraten. Kampfhandlungen sind lediglich im Rahmen der Selbstverteidigung erlaubt. (APA, 21.11.2015)