Washington – Das Pentagon untersucht nach einem Zeitungsbericht, ob das US-Zentralkommando Berichte über Erfolge im Kampf gegen die Jihadistenmiliz "Islamischer Staat" (IS) geschönt hat. Analysten von CENTCOM hätten sich im vergangenen Sommer mit entsprechenden Vorwürfen an den Generalinspektor gewandt, schrieb die "New York Times" am Samstag unter Berufung auf ehemalige Geheimdienstbeamte.

CENTCOM (Central Command) ist die Abkürzung für die Nahost-Region zuständigen Militärkommandos in Florida. Dem Bericht zufolge sollen Vorgesetzte geheimdienstliche Einschätzungen der Analysten verändert haben, um etwa die durch Luftangriffe erzielten Fortschritte im Kampf gegen den IS als bedeutender darzustellen als sie wirklich gewesen seien. Ermittler untersuchten der Zeitung zufolge jetzt große Mengen von E-Mails und andere elektronische Daten, die sie von militärischen Servern beschlagnahmt hätten.

Auch der Geheimdienstausschuss des Abgeordnetenhauses prüfe die Darstellungen von CENTCOM und vergleiche sie mit Einschätzungen der US-Geheimdienste. (APA, 21.11.2015)