Berlin/Frankfurt – Airbus will noch in diesem Jahr einen Käufer für seine Sicherheits- und Elektroniksparte finden. "Der Prozess zum Verkauf unserer Verteidigungselektronik läuft, und wir wollen bis Ende des Jahres Klarheit über den Käufer haben", sagte Konzern-Chef Tom Enders der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung". Wie die Nachrichtenagentur Reuters von Insidern erfuhr, sollen die finalen Gebote Anfang Dezember eingereicht werden. Dabei schließt Enders auch einen Verkauf an einen ausländischen Bieter nicht aus. Entgegen anderslautender Empfehlungen aus der Politik werde der Luftfahrt- und Rüstungskonzern auch solche Angebote in Betracht ziehen. "Wenn ich etwas verkaufe, muss ich dafür den bestmöglichen Preis erzielen", sagte Enders. Es gebe namhafte Interessenten, aus der Industrie und von Beteiligungsgesellschaften.

Nach Angaben von Insidern bietet unter anderem der deutsche Rüstungskonzern Rheinmetall gemeinsam mit dem amerikanischen Finanzinvestor Blackstone für die Sparte. Außerdem haben es danach auch die Finanzinvestoren Cinven , Carlyle und KKR in die nächste Runde des Bieterverfahrens geschafft. Der Verkaufserlös soll bis zu einer Milliarde Euro betragen.

Airbus trennt sich derzeit von Randgeschäftsfeldern, um sich im Rüstungsgeschäft auf Flugzeuge, Raketen und Satelliten zu konzentrieren. Das unter dem Namen Orlando zusammengefasste Elektronikgeschäft umfasst Radarkomponenten, Optronic, Grenzkontrollsysteme und Komponenten zur elektronischen Kriegsführung. (Reuters, 22,11,2015)