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Künftige Bewohner trugen Ende vergangener Woche mit Rotkreuz-Mitarbeitern Stühle und Matratzen in das Holzhaus in Seekirchen, in dem sie sich selbst versorgend wohnen werden.

Foto: APA/Neumayr/MMV

Seekirchen/Tamsweg – Weg von Übergangsquartieren, hin zu dauerhaften Lösungen wollte das Rote Kreuz Salzburg kommen. Also entschied man sich für den Bau von Fertigteil-Holzhäusern für Schutzsuchende. Kommenden Freitag ziehen die ersten Asylwerber nach wenigen Wochen Bauzeit in Seekirchen im Flachgau in das erste ein. Drei Tage später wird die zweite Wohnanlage in Tamsweg im Lungau eröffnet.

"Die Bewohner versorgen sich selbst, werden aber gut betreut", sagte Rotkreuz-Landesgeschäftsführerin Sabine Kornberger-Scheuch bei einem Pressetermin Ende vergangener Woche.

Zu viert auf 40 Quadratmeter

In Seekirchen und Tamsweg werden jeweils 76 Personen in zwei- und dreistöckigen Holzbauten wohnen. Jede Wohneinheit ist 40 Quadratmeter groß und für je vier Personen ausgelegt. Jeweils zwei Personen belegen ein Zimmer, zu dem eine Nasszelle gehört. Es gibt zudem einen Aufenthaltsraum mit kleiner Küchenzeile. Geschirr, Tuchenten und Decken werden von Freiwilligen aus Seekirchen gestellt. Rund um die Uhr seien Rotkreuz-Mitarbeiter vor Ort.

Monika Schwaiger (ÖVP), Bürgermeisterin von Seekirchen, hält das Zusammenleben in den Holzhäusern für kommunikativer. "Ich denke, dass so Gemeinschaft leichter möglich ist", sagte sie. Außerdem seien die Bauten attraktiver für das Ortsbild als ein Containerdorf. Die Fertigteilhäuser wurden eigens von der Architektin Melanie Karbasch konstruiert und von der Firma Meiberger aus Lofer produziert.

Gleich hohe Kosten

Die Kosten sind laut Rotem Kreuz etwa gleich hoch wie für eine Containeranlage. Die NGO hat für den Bau zwei Millionen Euro Kredit aufgenommen. Refinanziert werden soll das Projekt über den Tagsatz für Asylwerber aus der Grundversorgung. Dieser beträgt 19 Euro pro Asylwerber, abzüglich 6,50 Euro für das Essen.

Die nächsten Holzhäuser sind laut Rotem Kreuz bereits in Planung: In Saalfelden soll ein Quartier für 150 bis 170 Bewohner entstehen. (APA, spri, 22.11.2015)