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Eines der berühmtesten Porträts von Johann Sebastian Bach ist das Werk des Kunstmalers Elias Gottlob Haußmann aus dem Jahr 1748. Das Gemälde gilt als das einzig authentische, nach dem lebenden Objekt gemalte Bildnis Bachs. Das Bild zeigt Bach im Alter von etwa 60 Jahren mit einer eigenen Komposition in der Hand.

Foto: AP/Bach Archive Leipzig

Dortmund – Ein Bach-Porträt aus der Zeit des Musikers? Das wäre eine Sensation. Die Kunstszene rätselt, seitdem der Unternehmer Wolf-Dietrich Köster das Kunstwerk 2014 bei einer Versteigerung gekauft hat. Das Bild zeigt den Komponisten Johann Sebastian Bach. Offen ist, ob es zu Lebzeiten des Musikgenies (1685 bis 1750) entstand. Das soll nun an der Technischen Universität Dortmund geklärt werden.

Es wäre erst das zweite Kunstwerk, bei dem das zweifelsfrei feststeht. Bisher gilt das nur für das Bach-Porträt von Elias Gottlob Haußmann aus dem Jahr 1748. Es hängt im Leipziger Bach-Archiv. Die Technische Universität Dortmund hat das Bild jetzt mit Röntgenstrahlen beschossen. "Anfang der Woche wissen wir nach der Auswertung, ob die verwendeten Farben aus der richtigen Zeit stammen", sagt der Physik-Professor Metin Tolan. Die Uni Dortmund hat bereits mehrere dieser wissenschaftlichen Tests bei angeblichen Bach-Porträts gemacht. Dabei haben die Forscher die behauptete Entstehungszeit der Werke aber immer als falsch entlarvt.

Teilchenbeschleuniger für die Datierung

Die Wissenschafter setzen für den Test einen Teilchenbeschleuniger auf dem Uni-Gelände in Dortmund ein. Die dabei erhaltenen Daten sagen den Forscher etwas über die Zusammensetzung der Farbe. Enthält der Weißton zum Beispiel Zink und Barium, deutet das auf Farben hin, die erst ab 1850 von Künstlern eingesetzt wurden. Bei so einem Ergebnis würde das Dortmunder Bach-Porträt nicht aus der Originalzeit stammen. Um aber nachträgliche Restaurierungen des Werkes mit einer neueren Farbe auszuschließen, wurde das Bild jetzt großflächig untersucht. (APA, 22.11.2015)