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Abholen, einfach nur abholen.

Foto: AP/Fenrnades

Der FC Barcelona, Bayern München, Olympiakos Piräus und der FC Porto haben am Dienstag die Chance, sich aus eigener Kraft für das Achtelfinale der Fußball-Champions-League zu qualifizieren. Diese Teams würden Real Madrid, Manchester City und Zenit St. Petersburg folgen, die als einzige Mannschaften schon zwei Runden vor Ende der Gruppenphase den Aufstieg fix in der Tasche haben.

Barcelona (10 Punkte) hat im Gruppe-E-Schlager die zweitplatzierte AS Roma (5) zu Gast und geht ohne Druck in die Partie. Schon ein Punktgewinn würde den Katalanen den zwölften Achtelfinaleinzug in Folge und auch den Gruppensieg sichern. Das Selbstvertrauen könnte beim Titelverteidiger nach dem 4:0-Kantersieg im "Clasico" bei Real am Samstag nicht größer sein.

Augen auf Messi

Zudem ist Superstar Lionel Messi bereit für seinen ersten Startelfeinsatz nach rund zweimonatiger Verletzungspause. Gegen Real hatte er bereits ab der 56. Minute sein Comeback nach überstandener Knieverletzung gegeben. "Wir wissen alle, wie wichtig Lionel Messi für unsere Mannschaft ist. Gott sei Dank ist er zurück", sagte Mittelfeldkollege Ivan Rakitic. Doch auch ohne dem Argentinier lief es für Spaniens Tabellenführer zuletzt mit vier Zu-Null-Pflichtspielsiegen nach Wunsch. Großen Anteil daran hatten Luis Suarez und Neymar, die in den jüngsten sieben Ligaspielen 19 Tore beisteuerten und den Messi-Ausfall gut kaschierten.

Die Römer verpatzten ihre Generalprobe, fielen national nach einem 2:2 bei Nachzügler Bologna auf Rang vier zurück. "Es wird ein ganz anderes Spiel am Dienstag, wir müssen uns ganz klar steigern", weiß Abwehrspieler Maicon. Hoffnung macht den Italienern das erste direkte Duell, da hatten sie Barca aufgrund eines sehenswerten Treffers von Alessandro Florenzi aus 50 Metern ein 1:1 abgetrotzt.

Bayer hofft

Bayer Leverkusen (4) hofft auf Barca-Schützenhilfe und will mit einem Sieg bei BATE Borisow (3) an den Römern vorbei auf Rang zwei ziehen. "Unser großer Traum ist, ins Achtelfinale einzuziehen. Mit zwei Siegen würden wir es sicher schaffen, deshalb fahren wir nach Borisow, um Maximales herauszuholen", sagte Bayer-Coach Roger Schmidt. Das Hinspiel gegen die Weißrussen haben die Deutschen klar 4:1 gewonnen. Borisow will aber genauso die Chance auf Platz zwei nützen.

"Wir müssen höllisch aufpassen", entgegnete deshalb auch Sportchef Rudi Völler all jenen, die die Krise nach dem überzeugenden 3:1-Bundesligasieg bei Eintracht Frankfurt überwunden glauben: "In Borissow wird es noch schwerer, weil BATE selbst noch Dritter werden kann und in seinem kleinen Stadion mit toller Stimmung sehr stark ist."

Das Weiterkommen in der Champions League ist aber ausgesprochen schwierig. Bayer braucht in Weißrussland einen Sieg, und dann zum Gruppen-Finale gegen Barcelona – das beim 4:0 bei Real Madrid soeben seine beeindruckende Form unter Beweis gestellt hat – noch einen. Die Formulierung der Ziele fiel daher sehr unterschiedlich aus. "Wir wollen uns die Chance bewahren, auch nach Weihnachten noch Champions League zu spielen", sagte Trainer Roger Schmidt. "Wir wollen gewinnen, um unsere kleine Chance zu erhalten", betonte Völler.

Die Bayern planen

In der Gruppe F haben die Bayern und Piräus (je 9) in München den ersten Matchball, bei einem Remis sind beide durch. David Alaba dürfte die Partie aufgrund einer Kapselverletzung im linken Sprunggelenk wohl verpassen. Arsenal muss die Pflicht gegen Dinamo Zagreb (je 3) in London erfüllen und auf einen Sieg der Bayern hoffen, um in der letzten Runde ein "Finale" gegen Piräus zu bekommen. "Es besteht eine kleine, aber reelle Möglichkeit. Wenn die Bayern so spielen, wie sie im Rückspiel gegen uns agiert haben, werden sie Olympiakos schlagen", hat Arsenal-Trainer Arsene Wenger den 16. Aufstieg in die K.o.-Phase hintereinander noch nicht abgeschrieben.

"Wir haben den Anspruch, dass wir das Spiel gewinnen und Erster in der Gruppe werden", sagte Bayern-Goalie Manuel Neuer. Dass München zum zwölften Mal hintereinander in die K.o.-Phase einziehen wird, steht für ihn außer Frage. Das Selbstvertrauen sei derzeit groß. "Es gibt einen großen Konkurrenzkampf, jeder will spielen. Wir haben eine gute Konstellation, deshalb werden wir auch nicht nachlassen."

Chelsea muss

Der in der Liga enttäuschende Londoner Lokalrivale Chelsea (7) hat deutlich bessere Karten. Die Truppe von Coach Jose Mourinho ist in der Gruppe G Zweiter und hat das von der Papierform leichte Auswärtsspiel beim punktlosen Schlusslicht Maccabi Tel Aviv vor sich. In der Liga gab es zuletzt mit dem 1:0 gegen Norwich endlich wieder einmal einen Sieg. "Hoffentlich war das der Start einer Siegesserie", sagte Offensivspieler Eden Hazard. Im Parallelspiel will Leader Porto (10) zu Hause gegen Dynamo Kiew (5) mit ÖFB-Verteidiger Aleksandar Dragovic den Sack zumachen, wofür schon ein Punkt genügt.

In der Gruppe H hat Zenit St. Petersburg (12) die Hausaufgaben schon erledigt. Mit einem Punkt zu Hause gegen Verfolger Valencia (6) wäre Russlands bisher noch makelloser Meister auch von Platz eins nicht mehr zu verdrängen. Schlusslicht Olympique Lyon (1) und Gent (4) brauchen im direkten Duell in Frankreich unbedingt einen vollen Erfolg. Bei einem Lyon-Sieg könnte Valencia mit einem eigenen Erfolg vorzeitig den Aufstieg fixieren. (APA/sid/red, 23.11.2015)