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Der damals noch kaum bekannte Einstein im Jahr 1915.

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Wien – Der 25. November ist für die Physik ein nicht unbedeutendes Datum: Genau vor hundert Jahren publizierte der damals 36-jährige Physiker Albert Einstein das letzte Puzzlestück, das ihm zur Fertigstellung seiner Allgemeinen Relativitätstheorie noch gefehlt hat: die "Feldgleichungen der Gravitation". So revolutionierte er unser Verständnis vom Universum.

Im Gegensatz zu anderen seiner Arbeiten war die Allgemeine Relativitätstheorie kein schneller Wurf. 1905, in seinem später als "Annus mirabilis" bezeichneten Jahr, veröffentlichte Einstein vier bahnbrechende Aufsätze, darunter die Spezielle Relativitätstheorie. Nachdem sich die Vereinheitlichung der Speziellen Relativitätstheorie nicht mit den mächtigen Gravitationsgesetzen von Isaac Newton in Übereinstimmung bringen ließ, sah sich Einstein gezwungen, seine Konzepte von Raum und Zeit zu überdenken.

Der Gedanke, dass eine Person im freien Fall ihr eigenes Gewicht nicht spüren würde, war der erste Anstoß für die Allgemeine Relativitätstheorie. Dieses Gedankenexperiment bezeichnete Einstein später als seinen "glücklichsten Gedanken". 1911 erhielt Einstein eine Professur in Prag, später in Zürich, wodurch es ihm möglich war, intensiv an seiner Theorie zu arbeiten. Er erweiterte die Spezielle Relativitätstheorie, indem er die Gravitation mitberücksichtigte.

Wettlauf um die Theorie

Ab dem Juni 2015 entwickelte sich zwischen Einstein und dem Mathematiker David Hilbert ein Wettlauf um die Fertigstellung der Theorie. Einstein lebte zu dieser Zeit in Berlin von seiner Frau und den gemeinsamen Kindern getrennt und arbeitete monatelang ununterbrochen, bis ihm im November schließlich der Durchbruch gelungen war.

Die Fachwelt zeigte sofort Interesse an der neuen Theorie, nicht aber die Öffentlichkeit. Erst als Sir Arthur Eddington am 29. Mai 1919 die von der Allgemeinen Relativitätstheorie vorhergesagte Lichtablenkung bei einer Sonnenfinsternis mit einer Messung bestätigte, wurde Einstein einer breiteren Öffentlichkeit bekannt.

Dennoch gab es in den darauffolgenden Jahren immer wieder auch Vorbehalte gegen Einsteins Theorie, was wohl auch mit ein Grund dafür sein dürfte, dass er 1921 zwar den Nobelpreis für Physik zugesprochen bekam – allerdings für seine Erklärung des sogenannten Fotoelektrischen Effekts, nicht aber für die Allgemeine Relativitätstheorie. (trat, 25.11.2015)