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U-Bahnen und Schulen öffnen zwar wieder, die Terrorwarnstufe bleibt aber hoch, auf Brüssels Straßen sollen Soldaten für zusätzliche Sicherheit sorgen.

Foto: APA/EPA/LAURENT DUBRULE

Paris/Brüssel – Nach vier Tagen Stillstand ist am Mittwoch in Brüssel bei anhaltend hohem Terroralarm das öffentliche Leben wieder in Gang gekommen. Am Morgen wurde die U-Bahn wieder in Betrieb genommen. Seit 6 Uhr waren 35 der 69 Brüsseler Metro-Stationen wieder geöffnet, teilten die Brüsseler Verkehrsbetriebe STIB auf ihrer Webseite mit. Viele Linien verkehrten aber nur eingeschränkt.

Schulen und Kindergärten waren ebenfalls wieder offen, wobei besondere Sicherheitsvorkehrungen galten. So wurden die Eingänge überwacht, Eltern und Kinder sollten sich ausweisen.

Nach wie vor gilt die höchste Terrorwarnstufe in Brüssel; das soll bis Montag so bleiben. Grund dafür ist, dass die Regierung ähnliche Anschläge wie in Paris befürchtet und nach Terrorverdächtigen fahndet. Belgiens Außenminister Didier Reynders sagte dem US-Sender ABC, die Fahnder suchten derzeit etwa zehn Personen. Die Behörden fürchteten, dass Attentäter mit "schweren Waffen" und Bomben ausgerüstet sind. Es gebe Hinweise auf Einkaufszentren als mögliche Ziele. Trotz tagelanger Suche wurden zunächst keine größeren Waffen- oder Sprengstofffunde bekannt.

Gesuchter war offenbar mit Abdeslam unterwegs

Belgien hat am Dienstagabend in Zusammenhang mit den Paris-Anschlägen einen weiteren Terrorverdächtigen international zur Fahndung ausgeschrieben. Gesucht wird Mohamed Abrini, teilte die Staatsanwaltschaft mit. Der 30-Jährige war zwei Tage vor den Attentaten gemeinsam mit dem ebenfalls Verdächtigen Saleh Abdeslam an einer Tankstelle im französischen Ressons an der Autobahn in Richtung Paris gefilmt worden.

Abrini sei am Steuer eines Renault Clio gesessen, der am 13. November bei den Anschlägen in Paris benutzt wurde. Laut Fahndungsaufruf ist er 1,75 Meter groß und sportlich. "Er ist gefährlich und wahrscheinlich bewaffnet", hieß es. Der flüchtige Saleh Abdeslam ist der Bruder eines der Selbstmordattentäter, die sich bei der Terrorserie in die Luft gesprengt hatten.

Laut Staatsanwaltschaft wurde zudem gegen einen weiteren Verdächtigen, der eine Rolle bei den Anschlägen gespielt haben soll, Haftbefehl erlassen. (APA, 25.11.2015)