Robert Lugar (Team Stronach), Heinz-Christian Strache (FPÖ), Vizekanzler Reinhold Mitterlehner (ÖVP), Peter Resetarits, Bundeskanzler Werner Faymann (SPÖ), Eva Glawischnig (Grüne) und Matthias Strolz (Neos).

Foto: ORF/Günther Pichlkostner

Bundeskanzler Werner Faymann (SPÖ), Peter Resetarits und Vizekanzler Reinhold Mitterlehner (ÖVP).

Foto: ORF/Günther Pichlkostner

Eva Glawischnig (GRÜNE) und Matthias Strolz (NEOS).

Foto: ORF/Günther Pichlkostner

Eva Glawischnig kann ihr Eröffnungsstatement nicht ins Ziel bringen – eine Bürgerin unterbricht sehr erregt: "Es san 80 Prozent Männer! Junge Männer! Die kommen und nicht die Kinder, Frau Glawischnig!" Applaus; die Bürgerin noch erregter. "Die lassen Frau und Kind unten – ganz allein, und sie belästigen! Männer haben schließlich ihre Bedürfnisse!"

Später wird Moderator Peter Resetarits ungehalten um Pappenhalten bitten und überlegen, wie er akustisch einen Gong imitieren könnte, um Redezeiten zu disziplinieren. Schwer. Die Stimmung ist geladen, erfasst Kanzler Werner Faymann, dessen Botschaft oft von leicht drohendem Publikumsgemurmel begleitet wird.

In einem langsamen Crescendo schmettert Faymann ("Die Menschlichkeit hat Österreich stark gemacht!") jedenfalls seine Worte mit Fortdauer des Bürgerforums immer lauter heraus. Selbst Vize Reinhold Mitterlehner ging des G’impfte bisweilen dezibelstark auf ("Sie fordern Leitkultur und haben nicht einmal Diskussionskultur!")

Es musste halt so viel raus: Einer Bürgerin kam Barbarisches zu Ohren; Flüchtlinge würden Mahlzeiten verweigern, da sie von Frauen serviert werden. Einer von den Identitären forderte mehr Sicherheit. Und ja, er schafft es, sein Begehr mit äußerster Anstrengung in ein paar annähernd fehlerfreie Parolen zu stopfen.

Letztlich wirkten an diesem hitzigen Abend der Ängste, Gerüchte und der Humanität die eingeladenen Flüchtlinge am nettesten, am integriertesten. Die Stimmung ganz kurz ins Heitere zu heben, oblag allerdings dann einem Tiroler Lehrer: "Der Terrorist, der so deppert ist, sich von einem Zaun aufhalten zu lassen – vor dem hob i koa Angst!". (Ljubiša Tošic, 25.11.2015)