Mit den Crowdfunding-Einnahmen will man sich unabhängiger von der Unterstützung durch US-Behörden machen.

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Die Betreiber des Anonymisierungsdienstes Tor haben ihre schon länger gehegten Pläne umgesetzt und eine Crowdfunding-Kampagne ins Leben gerufen. Die auf diesem Wege lukrierten Gelder sollen in den Erhalt und Ausbau von Hidden Services gesteckt werden und Tor unabhängiger machen.

Das Crowdfunding-Vorhaben hatte man bereits im vergangenen März angekündigt. Dabei betonte man die Wichtigkeit der Hidden Services, also Diensten, die nur über das Tor-Netzwerk zugänglich sind. Sie würden genutzt, um etwa Informationen veröffentlichen oder empfangen zu können, ohne sich vor Verfolgung fürchten zu müssen. In dieser Hinsicht seien sie besonders für Journalisten oder NGOs essentiell.

Weiterentwicklung und mehr Unabhängigkeit

Diese Dienste will man weiter entwickeln und auch über mobile Endgeräte besser zugänglich machen. Als eine Art Testimonial wirkt dabei Laura Poitras, die zu den Produzenten der Snowden-Doku "Citizenfour" gehört. Sie gibt an, dass ohne Tor der Austausch zwischen ihr und dem Whistleblower nicht möglich gewesen wäre.

Außerdem geht es auch darum, das Tor-Projekt unabhängiger zu machen. Im Moment, so erläutert Heise, wird der Betrieb finanziell hauptsächlich von US-Behörden gesichert. Ein Punkt, der immer wieder für Kritik gesorgt hat. Die Betreiber versichern, dass es keine eingebauten Hintertüren gibt. Da Tor auf Open Source-Software basiert, können Nutzer mit entsprechenden Programmierkenntnissen der Sicherheit selbst auf den Grund gehen.

Tor bietet verschiedene Möglichkeiten für die finanzielle Unterstützung an. Gespendet werden kann via Paypal, Dwolla, per Bitcoin-Übertrag und auch auf klassischem Bankweg. (gpi, 25.11.2015)