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Brasilianische Händler hatten ein hartes Jahr.

Foto: EPA / Sebastiao Moreira

Anleger, die heuer auf Brasilien gesetzt haben, haben nicht das einfachste Jahr hinter sich. Die brasilianischen Märkte sind den größten Teil des Jahres gefallen. Der Korruptionsskandal beim staatlichen Ölkonzern Petrobras löste eine politische Krise aus, und damit kamen Reformen der Wirtschaft ins Stocken.

Das wiederum wirkt sich negativ auf das wachsende Haushaltsdefizit aus, und auch die Inflation konnte nicht wirklich eingedämmt werden. Zudem ist die brasilianische Währung dieses Jahr diejenige mit der schlechtesten Entwicklung. Die Exporterlöse brechen wegen niedriger Rohstoffpreise ein, das Außenhandelsdefizit weitet sich aus, die öffentliche Verschuldung steigt.

Billige Einstiegspreise

Alles Probleme, die angegangen werden müssen. Doch der Kongress ist mit Forderungen nach einem Amtsenthebungsverfahren gegen Präsidentin Dilma Rousseff beschäftigt – Abstimmungen zu wichtigen Reformen bleiben damit auf der Strecke. Zudem hat die Ratingagentur Standard & Poor's brasilianische Anleihen auf Junkstatus herabgestuft.

Alles in allem schafft das nicht gerade ein Umfeld, in dem große Gewinne lauern. Oder doch? Für Profiinvestoren sind diese Problemfelder genau die Gründe, sich das Land wieder näher anzusehen. Sie hoffen auf billige Einstiegspreise und wollen dann schon investiert sein, wenn die Wirtschaft im Land wieder Fahrt aufnimmt. In Brasilien ist also gerade Zeit für Schnäppchenjäger. (Bettina Pfluger, Portfolio, 2.12.2015)