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Foto: APA/EPA/YOAN VALAT

Frankreich werde bleiben, wie es ist, sagte Präsident François Hollande bei der großen Trauerfeier für die Opfer des Anschlages in Paris vom 13. November. Es werde "mehr Lieder, Konzerte, Aufführungen" geben, "wir werden weiterhin in die Stadien gehen".

Die Terroristen haben junge Menschen ins Visier genommen, die am Freitagabend die Freude, den Flirt und das Savoir-vivre generell feiern wollten. In der Wahnwelt der geistigen Hintermänner des IS (die eigentlichen Attentäter waren eher unbedarfte Versagertypen) waren sie alle Götzendiener, gottlos und Ungläubige. Daher todeswürdig.

Dem Argument, das alles habe mit dem Islam nichts zu tun, wird inzwischen von immer mehr Islamwissenschaftern, darunter auch muslimischen, widersprochen: Die islamische Öffentlichkeit müsse anerkennen, dass in den muslimischen Gemeinschaften ein massives Sektenproblem herangereift ist. Ein anderer macht darauf aufmerksam, dass die Grausamkeiten des IS durchaus mit der islamischen Gesellschaft vereinbar seien, allerdings mit der des siebenten Jahrhunderts.

Die jungen Lebenslustigen von Paris sind durch ein radikales Gegenmodell zu unserem Lebensstil umgebracht worden. Diese Lebensart wird siegen, wie sie schon über andere totalitäre, menschenfeindliche Ideologien gesiegt hat, den Nationalsozialismus und den Sowjetkommunismus. Aber es wird Opfer kosten. (Hans Rauscher, 27.11.2015)