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Aksel Lund Svindal war besser als die gesamte Konkurrenz.

Foto: Reuters/Eric Bolte-USA TODAY Sports

Lake Louise – Lake Louise bleibt eine Lieblingsstrecke von Aksel Lund Svindal im alpinen Ski-Weltcup. Der Norweger gewann am Samstag bei seinem Comeback mit dem Minimal-Vorsprung von einer Hundertstel-Sekunde auf den Italiener Peter Fill die erste Abfahrt des Winters und zum insgesamt siebenten Mal im kanadischen Banff-Nationalpark. Dritter wurde Travis Ganong (USA). Bester Österreicher war Max Franz auf Platz sechs.

Zuvor hatte Svindal in Lake Louise bereits einmal in der Abfahrt und fünfmal im Super-G triumphiert. Der 32-Jährige bestritt im Weltcup seine erste Abfahrt seit März 2014. In der Vorsaison war er nach seinem im Oktober erlittenen Achillessehnenriss lediglich bei den Weltmeisterschaften in Beaver Creek angetreten. Sein Landsmann Kjetil Jansrud, der zwei von drei Trainings dominiert und mit Svindal als Favorit gegolten hatte, kam nach einer fehlerhaften Fahrt nicht über Rang neun hinaus.

"Ich wollte heute richtig schnell sein", sagte ein überglücklicher Svindal, nachdem sein 26. Weltcup-Sieg Gewissheit war. Damit zog er mit Franz Klammer und Ivica Kostelic gleich. "Ich habe gehört, dass Peter sehr schnell war, also musste ich richtig Gas geben".

Unterschenkel und Handgelenk gebrochen

Überschattet wurde das Rennen von einem schweren Sturz des Österreichers Markus Dürager. Der Salzburger wurde bei einem Sprung ausgehebelt und in der Folge ohne Kontrolle über seine Skier nach Überschlägen in die Fangzäune geschleudert. Der 25-Jährige zog sich ersten Angaben zufolge einen Bruch des linken Unterschenkels und des linken Handgelenks zu und wurde mit dem Rettungswagen ins Spital nach Banff gebracht. Das Rennen wurde danach für längere Zeit unterbrochen.

Suboptimale Fahrten von Franz und Mayer

Der Österreichische Skiverband (ÖSV) muss jedenfalls auf den ersten Erfolg in Lake Louise seit Michael Walchhofer 2010 weiter warten. Franz hatte am Ende 0,62 Sekunden Rückstand. Aufgrund eines Fehlers im Mittelteil, als es ihm bei einer Geschwindigkeit von 130 km/h den Ski verriss, ließ er wohl einige Zehntel liegen. "Ich weiß nicht genau, aber beim Schwungwechsel hat es mir die Innenkante 'gefressen'. Erwischt hätte ich es gut gehabt", meinte der Kärntner danach.

Matthias Mayer wurde mit 0,70 Sekunden Rückstand Achter. "Im Großen und Ganzen war es ganz okay, es war eine engagierte Fahrt. Zum Schluss habe ich natürlich sehr viel Zeit verloren. Das hat mir gefehlt, um vorne mitzufahren", analysierte der Olympiasieger von 2014. Klaus Kröll musste sich mit Platz 14 (1,17) begnügen. Hannes Reichelt kam nicht über Rang 18 (1,43) hinaus, unmittelbar hinter ihm landeten Romed Baumann (1,62) und Patrick Schweiger (1,80).

Am Sonntag geht es mit dem Super-G (19.00 Uhr/live ORF eins) weiter. Das Rennen im Vorjahr hatte – wie auch die Abfahrt – Jansrud gewonnen. Svindal will das Momentum mitnehmen und seinen Freund ein weiteres Mal in die Schranken weisen: "Morgen ist ein neue Chance und eine neue Möglichkeit, ein gutes Rennen zu fahren." (APA, 28.11.2015)