LSD in kleinen Mengen soll die Leistung der Konsumenten steigern.

Foto: Gemeinfrei (Wikimedia Nutzer Psychonaught)

Der Konsum von LSD soll im Silicon Valley boomen. Viele, die in der Techbranche tätig sind, setzen auf Mikrodosierungen der Droge. Sie nehmen rund zehn Mikrogramm, ein Zehntel der "typischen" Menge. Dadurch spüren sie "ein bisschen mehr Energie, mehr Klarheit, aber keinen Rausch", erklärt der Drogenexperte Rick Doblin gegenüber "Rolling Stone". Die Mikrodosierung ist nicht nur bei LSD angesagt. Auch bei Pilzen, deren Konsum normalerweise Halluzinationen auslöst, sollen sehr kleine Mengen einen positiven Effekt haben.

Viele Motive

Bislang galt im Silicon Valley vor allem Adderall als wichtigste Droge, eine Mischung aus Amphetaminen und Psychodelika, die als recht gefährlich gilt. Die Popularität von Drogen hat im Silicon Valley eine lange Tradition. Einerseits wird die Gegend um San Francisco nach wie vor vom Geist der Hippie-Bewegung beeinflusst, andererseits gibt es transhumanistische Bewegungen, die ein "Upgrade" für den Körper auch durch Substanzen propagieren. Legendär sind etwa Anekdoten über LSD-Trips des mittlerweile verstorbenen Apple-Mitgründers Steve Jobs.

Abhängigkeit

Der regelmäßige Drogenkonsum ist auch bei kleinen Mengen keine ungefährliche Sache. Wie der "Telegraph" berichtet, entwickeln manche Nutzer trotz Mikrodosierung Panikzustände und körperliches Unwohlsein. Erst vor wenigen Monaten kam der Sohn von Musiker Nick Cave zu Tode, als er während eines LSD-Trips von einer Klippe fiel. Besorgniserregend ist auch, dass LSD in der im Silicon Valley populären Form als tägliche Unterstützung für das Erlangen einer bestimmten Arbeitsleistung eingesetzt wird. Dadurch könnte es zu einer psychischen Abhängigkeit kommen. (red, 1.12.2015)