Kabul – Afghanistan und Pakistan haben sich für die Wiederaufnahme der Friedensgespräche mit den Taliban ausgesprochen. Der afghanische Präsident Ashraf Ghani und der pakistanische Premierminister Nawaz Sharif hätten am Rande des UN-Klimagipfels in Paris am Montag vereinbart, mit allen "legitimen politischen Akteuren" für den Frieden zusammenzuarbeiten, teilte die pakistanische Regierung mit.

Die Verhandlungen mit der islamistischen Rebellenbewegung in Pakistan waren nach einem ersten Treffen im Juli nicht weiter fortgesetzt worden. Ein Grund für die Unterbrechung war, dass nach der Bekanntgabe des Tods des langjährigen Taliban-Führers Mullah Omar in der Bewegung ein Machtkampf ausgebrochen war.

Frostige Stimmung

Die Fortsetzung der Gespräche wurde aber auch durch die frostige Stimmung zwischen Kabul und Islamabad behindert. Afghanistan beschuldigt das Nachbarland seit langem, die Taliban als Mittel im Kampf um Einfluss in Afghanistan zu verwenden. Kabul warf Pakistan insbesondere vor, den Aufständischen Ende September bei der Eroberung der nordafghanischen Stadt Kunduz geholfen zu haben.

Wie die pakistanische Regierung mitteilte, traf Sharif am Montag in Paris auch seinen indischen Kollegen Narendra Modi. Dieser habe ihn begrüßt, und nach einem kurzen Gespräch hätten sie sich mit "einem warmen Händedruck" verabschiedet, hieß es. Modi hatte nach seinem Amtsantritt vergangenes Jahr die Initiative ergriffen, um das angespannte Verhältnis zu dem Rivalen Pakistan zu verbessern, doch gelang bisher keine Annäherung zwischen den beiden Atomwaffenstaaten, die seit ihrer Unabhängigkeit von Großbritannien 1947 drei Kriege führten. (APA, 1.12.2015)