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Manuel Valls, Premierminister.

Foto: AFP/Demarthon

Paris – Im Zuge der Ermittlungen zu den Anschlägen von Paris ist ein weiterer Verdächtiger festgenommen worden. Der 25-jährige Mohmed S. wurde am Dienstagmorgen im Großraum Paris gefasst und in Polizeigewahrsam genommen, wie die Nachrichtenagentur AFP aus Ermittlerkreisen erfuhr.

Es handelt sich um einen Bekannten des Mannes, der dem mutmaßlichen Anschlagsdrahtzieher Abdelhamid Abaaoud in einer Wohnung in der Pariser Vorstadt Saint-Denis Unterschlupf gewährt hatte. Abaaouds Cousine Hasna A. soll das Versteck gesucht haben. Bereitgestellt wurde es von Jawad B., der illegal Wohnungen an Menschen mit geringen finanziellen Mitteln vermietete und gegen den nach den Anschlägen ein Terrorverfahren eingeleitet wurde. Der am Dienstag festgenommene Mohmed S. soll den Ermittlerkreisen zufolge den Kontakt zwischen A. und B. hergestellt haben.

Fünf Tage nach den Anschlägen wurde Abaaoud bei der Erstürmung der Wohnung in Saint-Denis getötet. Mit ihm starben seine Cousine und ein mutmaßlicher Komplize, der einen Sprengstoffgürtel detonieren ließ.

2.000 Razzien

Auf der Suche nach den überlebenden Attentätern von Paris und ihren Hintermännern hat die französische Polizei mehr als 2.000 Razzien ausgeführt und 210 Personen in Gewahrsam genommen. Seit dem 13. November seien bei Hausdurchsuchungen auch 320 Schusswaffen gefunden worden, darunter rund 30 Kriegswaffen, sagte Premierminister Manuel Valls am Dienstag dem französischen Radiosender "Europe 1".

Frankreich hat nach den Terroranschlägen vom 13. November, bei denen 130 Menschen starben, bis zum 26. Februar den Ausnahmezustand verhängt. Valls schloss eine Verlängerung dieser Maßnahme nicht aus, die den Sicherheitskräften unter anderem Wohnungsdurchsuchungen und Hausarreste ohne richterlichen Beschluss erlaubt. Man könne diese Möglichkeit nicht ausblenden. Aber das hänge von der Bedrohung des Landes ab. Man müsse verantwortungsvoll reagieren, fügte er hinzu. Sieben der Attentäter vom 13. November sind tot, zwei weitere werden noch gesucht. (APA, 1.12.2015)