In der Hektik zwischen Check-In, Gate finden und Boarding bleibt auch gern der eine oder andere Gegenstand am Flughafen liegen. Als Passagier kann man aber nicht so einfach mit dem Flieger umdrehen, wenn man merkt, dass man etwas vergessen haben. Oft haben Reisende, weder Lust, Zeit oder die Möglichkeit, ihre verloren gegangenen Habseligkeiten wieder am Flughafen einzusammeln.

Flightright hat eine Liste der kuriosesten Fundstücke zusammengestellt, die Reisende auf Flughäfen in der ganzen Welt zurückgelassen haben:

Eine Ritterrüstung: Eine Reisende schaffte es gerade rechtzeitig zu ihrem Flieger, ließ dabei jedoch eine komplette, originalgetreue Ritterrüstung am Flughafen zurück. Die Rüstung hatte daraufhin einen Ehrenplatz im Unclaimed Baggage Center, einem Zentrum für nicht abgeholtes Gepäck, in Alabama, USA, das diese Gegenstände für wenig Geld weiterverkauft.

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Man muss wirklich im Stress sein, wenn man sein eigenes Baby am Flughafen vergisst.
Foto: REUTERS/Thomas Peter

Ein Baby: Eine Familie buchte am Hamburger Flughafen eine so kurzfristige Last Minute Reise, dass ihr bis zum Abflug nur zwei Stunden Zeit zum Packen blieben. Die Eltern waren in Hektik, das Baby jedoch schlief ruhig im Kindersitz. Um es nicht zu wecken, bot die Reisebüroangestellte prompt an, das Baby im Büro zu beaufsichtigen, bis die Familie mit Gepäck wieder am Flughafen käme. Die Eltern nahmen das Angebot an und schafften es in allerletzter Minute zum Check-in. In der Hektik vergaßen sie jedoch, ihr Baby im Reisebüro abzuholen. Mit viel Mühe konnte die Angestellte den Piloten kontaktieren und die gleichwohl erleichterte wie wahrscheinlich peinlich berührte Familie gab ihr daraufhin die Telefonnummer der Großmutter. Wenige Zeit später konnte die Mitarbeiterin des Last Minute Schalters das mittlerweile schreiende Baby an seine Oma übergeben.

Ein Raketenlenksystem: Manchmal brauchen sogar Leitsysteme einen Kompass: Das Raketenlenksystem eines Kampfjets, das unergründlicher Weise an einem US-Verkehrsflughafen zurückblieb, wurde so rasch wie möglich wieder dem eigentlichen Besitzer, nämlich dem Department für Verteidigung, übergeben.

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Wieso sollte man sich eine Ritterrüstung in die Wohnung stellen? Verstaubt doch eh nur.
Foto: APA/dpa/Martin Schutt

Reptilien: Was sich anhört wie eine Inszenierung des Spielfilms "Snakes on a Plane" wurde im Januar 2014 bittere Wirklichkeit: 1.600 geschmuggelte Eidechsen und Amphibien wurden in Cargo Containern am Flughafen Oliver Tambo in Südafrika gefunden. Heraus kam das Ganze nur, da der Container den Anschlussflug verpasste und unangenehme Gerüche aus ihm entwichen, was die Frachtabfertiger misstrauisch machte. Für die überlebenden Tiere wurde daraufhin ein neues Zuhause gefunden.

Tontöpfe mit Gruselfaktor: Reisende in Fort Lauderdale sorgten 2013 für eine starke Verspätung ihres Fliegers, als sich herausstellte, dass dieTontöpfe, die sie von ihrer Reise mit nach Hause nehmen wollten, menschliche Schädelfragmente enthielten. Die Fluggäste behaupteten, dass sie sich über den Inhalt ihrer Mitbringsel nicht bewusst gewesen seien. Das Flugpersonal stufte die Funde zwar nicht als Sicherheitsbedrohung ein, übergab sie jedoch der Polizei als Beweisstücke eines Verbrechens.

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Angst vor Schlangen sollte man als Flughafen-Mitarbeiter auch nicht haben.
Foto: APA/Harald Klemm/ZOO SALZBURG

Eine Beinprothese: Vor langer Zeit, als man Beinprothesen noch aus Holz angefertigte, wurde ein künstlicher Unterschenkel am Flughafen von Sydney gefunden und seltsamer Weise nie von seinem Besitzer abgeholt. Ob dieser eventuell durch Alkohol so beflügelt war, dass er seine Beinprothese nicht mehr brauchte, konnte nicht ermittelt werden.

Jeden Sinn für Realität und Anstand: Die Tochter des Korean-Air-Chefs machte mit ihrer Nuss-Affäre Schlagzeilen. Anstatt in einer Schale wurden ihr im Flieger Nüsse in einer Tüte gereicht. Darüber entbrannte sie in eine derartige Wut, dass sie das Flugzeug zur Umkehr veranlasste und anschließend den Chefstuart von Bord schickte. Dieser kuriose Vorfall brachte die Dame wegen Gefährdung der Flugsicherheit eine einjährige Gefängnisstrafe ein.

Edelsteine: Zwei der wertvollsten Edelsteine, die in den letzten Jahren an Flughäfen auftauchten, waren ein riesiger 40,95 karätiger Smaragd sowie ein 5,8 karätiger Diamant. Das brillante Versteck: eine Socke!

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Wenn der Barbie-Puppe der Kopf abfällt, muss das nicht unbedingt ein Beinbruch sein.
Foto: AP Photo/Mark Lennihan

Eine wertvolle Barbie Puppe: Kinderspielzeug geht nicht selten verloren. Ein kleines Mädchen freute sich sehr über eine Second-Hand Barbie, die an einem Flughafen gefunden wurde, bis der Kopf der Puppe abfiel. Die Trauer um die kaputte Puppe wurde jedoch sicherlich von den umgerechnet knapp 700 Euro, die im Inneren der Barbie versteckt waren, wieder aufgewogen.

Autos: Nicht nur zurückgelassene Gepäckstücke lassen sich versteigern: Da am Flughafen Frankfurt-Hahn im Hunsrück immer wieder Autos stehen gelassen werden, kamen Mitarbeiter der Parkplatzverwaltung auf die Idee, diese zu versteigern anstatt sie teuer verschrotten zu lassen. Da sich die Besitzer nicht binnen sechs Monaten gemeldet und ihre Fahrzeuge abgeholt hatten, wurde in letzter Zeit 13 Autos in Hahn versteigert. Ob die lang ersehnte One-Way-Reise wohl endlich Wirklichkeit wurde und die Autos deshalb nicht mehr von seinem Besitzer abgeholt wurden? (red, 7.12.2015)