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TV-Sender streamen per Hulu, was Produzenten ärgert – denn die erhoffen sich Geld von Netflix und Co

Foto: AP/Goodman

Von der aktuellen Staffel sind bereits mehrere Episoden ausgestrahlt worden. Die Story ist dicht, neu einsteigen nicht möglich. Praktisch, dass man die vorangegangenen Folgen kostenlos auf der Website des TV-Senders abrufen kann. So denken zumindest US-Fernsehsender, die verstärkt auf eigene Streaming-Plattformen oder offene Dienste wie Hulu setzen. Doch Produzenten von TV-Serien sind über diese Strategie zusehends erbost. Denn sie verlieren an Einnahmen: Während die Veröffentlichung auf internen Streaming-Plattformen oft bereits im Produktionsvertrag inkludiert ist, verdienen Produzenten beim Weiterverkauf an Netflix oder Amazon extra.

Streit um "Homeland"

Zwist gibt es etwa zwischen den Produzenten des Terrorthrillers "Homeland" und Showtime. Die Thriller-Serie wurde auf Hulu veröffentlicht, die Produzenten wollten hingegen bei Netflix landen. Der Streaming-Dienst dürfte nun weitaus weniger zahlen. Laut Quellen nahe Netflix verringert die vorherige Veröffentlichung auf Streaming-Plattformen den Wert der Serie um bis zu dreißig Prozent. Fernsehsender sehen das naturgemäß anders und argumentieren, dass eine gestiegene Popularität durch Streaming auch positiv für den Abruf bei Netflix sei.

Wichtige Einnahmequelle

Die "Syndication", also lizensierte Wiederholungen auf anderen Sendern, sind laut Wall Street Journal eine der wichtigsten Einnahmequellen für TV-Produzenten. Vor allem Sitcoms erfreuen sich größter Beliebtheit. Netflix könnte dies eigentlich in das digitale Zeitalter überführen. Ob der Streamingdienst Freund oder Feind ist, haben TV-Sender allerdings noch nicht endgültig entschieden. (red, 1.12.2015)