Genf – Die Weltfunkkonferenz hat bei einer Sitzung in Genf entschieden, dass das UHF-Band (470 – 649 MHz) in Europa weiterhin ausschließlich dem terrestrischen Rundfunk sowie für drahtlose Mikrofone bei Veranstaltungen vorbehalten bleibt.

Rundfunkexperten sehen darin eine langfristige Absicherung des digitalen Antennenfernsehens. Die Allianz für Rundfunkqualität und Kulturvielfalt, die sich für die Interessen der Rundfunkbetreiber und Veranstaltungstechniker stark macht, begrüßte die Entscheidung am Dienstag in einer Aussendung.

Das UHF-Band (470 – 694 MHz), auf das auch die Mobilfunkbranche für ihr LTE-Portfolio ein Auge geworfen hatte, wird demnach in der ITU-Region 1 (Europa, Afrika, Naher Osten und Zentralasien) bis mindestens 2023 weiterhin ausschließlich von terrestrischen TV-Diensten sowie den Veranstaltungstechnikern für drahtlose Produktionsfunksysteme genutzt werden können. Erst auf der Weltfunkkonferenz 2023 soll die Frequenznutzung im gesamten UHF-Band (470 – 960 MHz) ergebnisoffen überprüft werden, hieß es.

Die überwältigende Mehrheit der teilnehmenden Funkverwaltungen bekannte sich jedoch auch für die Zeit nach 2023 zu einer fortgesetzten Nutzung des Bandes durch den terrestrischen Rundfunk, informierte die Allianz. "Mit dieser klaren Entscheidung hat die WRC-15 nicht nur die Bedeutung des Antennenfernsehens für die kulturelle Vielfalt und den demokratischen Zusammenhalt unserer Gesellschaft unterstrichen, sondern auch die notwendige Planungssicherheit für die enormen Investitionen in die digitalen terrestrischen Plattformen hergestellt. In Österreich sind damit auch die Frequenzen für das erfolgreiche moderne Antennenfernsehen 'simpliTV' langfristig abgesichert", so Allianz-Vorsitzender und ORS-Geschäftsführer Michael Wagenhofer. (APA, 1.12.2015)