Bild nicht mehr verfügbar.

Die Krankheitsfälle von Mikrozephalie hat in Brasilien drastisch zugenommen. Experten vermuten, dass eine Infizierung von Schwangeren mit dem Zika-Virus dafür verantwortlich ist.

Foto: AP/James Gathany

Brasilia – Gesundheitsexperten aus den USA und das Militär sollen Brasilien im Kampf gegen das von Stechmückenm übertragene Zika-Virus unterstützen. Das teilte Brasiliens Regierung mit. Das Gesundheitsministerium sieht einen Zusammenhang zwischen der Ausbreitung des ursprünglich aus Uganda stammenden Erregers und einer starken Häufung von Schädelfehlbildungen bei Säuglingen.

Experten vermuten eine Infizierung von Schwangeren mit dem Zika-Virus. Allein in diesem Jahr gibt es bereits 1.248 Fälle mit vermutete Schädelfehlbildungen (Mikrozephalie) in 311 Städten und insgesamt 14 Bundesstaaten im ganzen Land.

Nun sollen 25.000 Mitglieder des Militärs im Nordosten Brasiliens beim Kampf gegen die Mücke Aedes aegypti helfen, die das Virus überträgt. Das Land hatte zuletzt wegen der hohen Zahl an Schädelfehlbildungen den Gesundheitsnotstand ausgerufen. Ein Schwerpunkt der Ausbreitung von Mikrozephalie, die meist zu geistiger Behinderung führt, ist die Region rund um Recife.

Unbestätigte These

Das Zika-Viruswar in dieser Region bislang nicht besonders auffällig: Kopfschmerzen, leichtes Fieber und Hautausschläge sind Kennzeichen – zuletzt war Zika in der Südsee vereinzelt festgestellt worden, bevor es vor einigen Monaten in Südamerika auftauchte und dort ausbreitet.

Am Samstag hatte das Gesundheitsministerium mitgeteilt, dass sich Indizien für einen Zusammenhang mit dem Zika-Virus erhärtet hätten. Im Blut und im Gewebe eines mit Mikrozephalie und anderen Missbildungen geborenen Babys sei das Zika-Virus festgestellt worden. Forscher im fünftgrößten Land der Welt vermuten, der Erreger sei womöglich durch Besucher der Fußball-WM 2014 in die Region gebracht worden. Klare Indizien dafür gibt es allerdings nicht. (APA, dpa, 1.12.2015)