Mozilla will sich künftig ganz auf den Firefox konzentrieren – und der Mail-Client Thunderbird muss weichen.

Grafik: Mozilla

Einst waren Mail und Browser in derselben Software vereint, nun will Mozilla aber eine der beiden Komponenten loswerden. In einem aktuellen Google-Groups-Eintrag widmet sich Mozilla-Chefin Mitchell Baker der Zukunft des freien E-Mail-Clients Thunderbird, und stellt dabei auch einen vollständigen Bruch zur Diskussion.

Wahl

Thunderbird und der Browser Firefox würden sich mittlerweile in ihrer Weiterentwicklung behindern. Immerhin verwenden sie den gleiche Kern, jede Änderung an dem einen Projekt müsse also auch auf das andere Rücksicht nehmen. Gleichzeitig habe Mozilla aber immer klar gemacht, dass Firefox im Fokus der eigenen Anstrengungen steht.

Trennung

Also schlägt Baker vor, die Thunderbird-Entwicklung vollständig von Firefox zu trennen. Was dies konkret bedeuten würde, ist dabei allerdings noch Gegenstand aktueller Diskussionen. Klar ist lediglich, dass die Infrastruktur für die Entwicklung ausgelagert werden soll, Mozilla wolle der Community dabei behilfreich sein. Denkbar wäre aber auch, dass Thunderbird gleich ganz von einer anderen Stiftung oder einem Unternehmen übernommen werde.

Abwarten

Vorerst wird sich für die Nutzer des Thunderbirds dadurch noch wenig ändern, betont Baker doch, dass es sich dabei um langfristige Überlegungen handelt. Zudem bringt sich Mozilla ohnehin schon seit ein paar Jahren kaum mehr aktiv in die Entwicklung ein, diese wird mittlerweile fast zur Gänze von Community-Beiträgen bestimmt. (apo, 2.12.2015)