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Laut der Studie blicken junge Erwachsene sorgenvoll in die Zukunft. Bei der Kinderbetreuung zeigen sie aber Solidarität.

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Die Generation der jungen Erwachsenen hat viele Namen. Von "Generation Y", "Generation Z" oder "Generation Praktikum" ist oft die Rede, wenn über die 16- bis 29-Jährigen gesprochen wird. Doch wie definieren sich die jungen Menschen selbst, wie schätzen sie ihre Zukunftschancen ein und wie groß ist ihr Vertrauen in die Politik? Diese Fragen hat das Institut für Jugendkulturforschung 1.000 Jugendlichen gestellt.

Verunsichert und angepasst

Die jungen Erwachsenen sind in der Etikettierung ihrer eigenen Generation deutlich konkreter als ihre Vorgänger: Die am häufigsten genannten Schlagworte, mit denen sie die eigene Generation beschreiben, sind verunsichert (72 %), angepasst (58 %) und planlos (56 %). Nur knapp jede/r Vierte hofft drauf, ein besseres Leben als seine/ihre Eltern zu haben.

Jede/r Dritte glaubt nicht, den Lebensstandard der Eltern halten zu können.
Foto: Institut für Jugendkulturforschung

Politisch fühlt sich die Jugend mit ihren Anliegen schlecht vertreten. 86 Prozent der Befragten sind der Ansicht, dass ihre Generation unter den Fehlern der heutigen Politik in Zukunft zu leiden haben wird. Um die Zukunft der heutigen Jugend zu sichern, sei die Politik in der Verantwortung, lautet der Tenor.

Politik am Zug

Arbeitsplätze und eine Pensionsreform werden von den Jugendlichen und jungen Erwachsenen als Schlüsselthemen genannt – unabhängig von Geschlecht, Bildung oder sozialem Milieu. Vor allem für jene in weniger privilegierten Sozialpositionen stellt eine Steuersenkung einen wichtigen Eckpfeiler dar, um die Zukunft der jungen Generation zu sichern (77 %). In der bildungsnahen Vergleichsgruppe sind Steuererleichterungen für 51 Prozent relevant.

Die Angst der Befragten vor negativen Auswirkungen der derzeitigen Politik zieht sich gleichermaßen durch sämtliche Milieus.
Foto: Institut für Jugendkulturforschung

Pensionssplittung und Kinderbetreuung

Dass sich Kinderbetreuungszeiten nicht negativ auf die Höhe der Pension niederschlagen sollten, scheint in der nachrückenden Generation breiter Konsens: Drei von vier Befragten befürworten das Konzept des Pensionssplittings – wenn ein Paar Kinder bekommt und einer bei den Kindern zu Hause bleibt, soll der, der im Beruf steht, die erworbenen Pensionsversicherungszeiten mit der Partnerin bzw. dem Partner teilen, damit der, der sich um die Kinder kümmert, später eine höhere Pension hat.

Von der Idee, den Lebensunterhalt im Alter vorrangig von der staatlichen Pension zu bestreiten, haben sich die heutigen Jugendlichen und jungen Erwachsenen verabschiedet: Ihrer Ansicht nach wird künftig ein gutes Leben im Ruhestand nicht einmal zu 40 Prozent aus der staatlichen Pension finanzieren werden.

Leben in 50 Jahren

Die Vorstellungen, wie die 16- bis 29-Jährigen im Alter leben werden, sind noch unscharf. Dennoch kündigen sich neue Lebensweisen und Wohnformen an. "Es wird Bedarf an flexiblen Formen des Mehrgenerationenwohnens geben. Und vor allem in den bildungsnahen Milieus werden Wohnformen, die heute als Privileg der Jugend gelten, wie beispielsweise WGs, als neue Formen des Seniorenwohnens wichtiger werden", sagt Studienleiterin Beate Großegger. Jede/r Sechste des bildungsnahen Milieus gab an, mit 75 Jahren am liebsten in einer selbst organisierten Seniorenwohngemeinschaft leben zu wollen. (red, 2.12.2015)