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In der Vorweihnachtszeit grinsen kuschelige Stofftiere in den Schaufenstern um die Wette. Der VKI-Test gibt aber kaum Grund zur Freude.

Foto: APA/dpa/Ole Spata

Wien – Nicht selten werden die Kleinen zu Weihnachten mit Stofftieren beschenkt. Der Verein für Konsumenteninformation (VKI) prüfte nun die Sicherheit von 23 Produkten. Das Ergebnis: Wegen Schadstoffen oder gerissener Nähte schnitten 16 Plüschtiere mit "nicht zufriedenstellend" ab.

Dass Markennamen nicht unbedingt eine höhere Qualität bieten, zeigt ein Blick auf die Mängelliste: Darauf befinden sich neben No-Name-Produkten auch namhafte Hersteller wie Käthe Kruse, Sigikid und Steiff.

In 14 Stofftieren wurden kritische Mengen von polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffen (PAK) gefunden. Einige Teddys, Katzen und Mäuse enthielten auch Formaldehyd oder Weichmacher. "Zwei Stofftiere hätten aufgrund ihrer mangelhaften Verarbeitung gar nicht verkauft werden dürfen", kritisieren die Tester. Nur fünf erhielten am Ende eine "sehr gute" oder "gute" Bewertung. Testsieger war der "Schlenkertier Hase" des Herstellers "Senger Tierpuppen": Hier konnte der VKI keine Schadstoffe nachweisen.

Mögliche Gefahren

"Ein unmittelbares Risiko geht von instabilen, schnell reißenden Nähten aus: Kleinkinder könnten die Füllwatte herausziehen und in den Mund stecken", betont der VKI. Langfristig gefährlich sind dagegen Schadstoffe, die beim Spielen über den Mund und die Haut aufgenommen werden können. "Die nachgewiesenen Mengen sind zwar nicht akut giftig, sie wirken aber langfristig im Organismus", erklärt Christian Undeutsch von der Konsumentenschutzorganisation.

Einige der gefundenen Stoffe etwa gelten als krebserregend und fortpflanzungsschädigend. "Gerade in Kinderprodukten haben solche Substanzen nichts zu suchen", betont der Experte.

So wurde etwa in den Flügeln des Drachens Kuno von Käthe Kruse eine Kunststofffolie eingearbeitet, die mit Diethylhexylphthalat (DEHP) belastet ist, einem Schadstoff, der seit Jahren in Spielzeug verboten ist. "Die Substanz kann sich negativ auf die Fruchtbarkeit auswirken", warnen die Tester.

Tipps für die Konsumenten

"Riecht das Spielzeug unangenehm oder sieht es nachlässig verarbeitet aus, sollte man die Finger davon lassen", heißt es vonseiten des VKI. Die Organisation empfiehlt, dass zur Probe ein wenig an den Nähten, Etiketten oder Knopfaugen gezogen werden sollte, um die Belastbarkeit zu prüfen.

"Kuscheltiere sollten waschbar sein – ein Waschgang vor der ersten Benutzung ist empfehlenswert", lautet ein weiterer Tipp. Schadstoffe wie PAK lassen sich dadurch aber nicht entfernen.

Zu guter Letzt sollte man auf etwaige Prüfzeichen achten. Das CE-Zeichen ist für Spielzeug Pflicht. Der Hersteller versichert damit, dass er die geltenden rechtlichen Anforderungen für das Produkt einhält. Eine unabhängige Überwachung wie beim GS-Zeichen (Geprüfte Sicherheit) ist dadurch aber nicht garantiert. (red, 2.12.2015)