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Ein vom russischen Verteidigungsministerium veröffentlichtes Luftbild der türkisch-syrischen Grenze.

Foto: REUTERS/Russian Defence Ministry

Moskau – Die russische Regierung hat dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan und seiner Familie vorgeworfen, von illegalen Ölgeschäften mit der Extremistenmiliz "Islamischer Staat" zu profitieren. Es gebe Belege dafür, dass sie in die kriminellen Machenschaften verwickelt seien, sagte der stellvertretende Verteidigungsminister Anatoli Antonow am Mittwoch.

Zudem legte das Ministerium Satellitenaufnahmen vor, die beweisen sollen, dass Tanklastwagen vom IS-Gebiet in die Türkei fahren. Der Zynismus der türkischen Führung sei grenzenlos, kritisierte Antonow. "Sie sind in ein anderes Land gegangen. Sie plündern es ohne Gewissensbisse aus." Die Türkei sei der wichtigste Abnehmer für das Öl des IS.

Das Verhältnis zwischen der Türkei und Russland ist schwer belastet, seit die Türkei in der vergangenen Woche einen russischen Kampfjet abschoss. Nach türkischen Darstellungen verletzte die Besatzung den Luftraum. Russland hat dagegen erklärt, die Maschine habe sich nur in Syrien aufgehalten. Russland warf der Türkei daraufhin bereits vor, dem IS Öl abzukaufen. Erdoğan wies das als Verleumdung zurück.

US-Armee nimmt Türkei in Schutz

Die US-Armee hat Vorwürfe Russlands zurückgewiesen. "Das ist grotesk", sagte der Sprecher der US-Armee im Irak, Steven Warren, am Mittwoch. "Wir weisen strikt jeden Gedanken daran zurück, dass die Türkei in irgendeiner Weise mit dem IS zusammenarbeitet." (Reuters/APA, 2.12.2015)