Schauspielerin Adele Neuhauser (2. v. li.) unterstützt das Gruft-Winterpaket der Caritas: Schlafsäcke und warme Mahlzeiten sind für jene, die in die Obdachlosigkeit gerutscht sind, im Winter überlebenswichtig.

Foto: Andy Urban

Wien – Die Gruft I in Wien-Mariahilf mit 60 Notschlafplätzen: bereits voll. Die Gruft II in Währing mit 70 Plätzen, beide von der Caritas betrieben: voll. Ein Pavillon im Otto-Wagner-Spital sowie ein Quartier im Sophienspital mit jeweils rund 100 Notschlafplätzen, betrieben vom Roten Kreuz: voll.

Die Rede ist von Obdachloseneinrichtungen, die für Betroffene vor allem im Winter überlebenswichtig sein können. Die verfügbaren Plätze sind aber schnell ausgebucht: Einige hundert Menschen, schätzen Sozialarbeiter, sind in Wien von akuter Obdachlosigkeit betroffen.

Weil der Druck auf Menschen am Rand der Gesellschaft steigt, hat die Caritas 143 zusätzliche Notquartierplätze für Obdachlose geschaffen. In der Grangasse im 15. Bezirk leben Obdachlose und Flüchtlinge in einer Notschlafstelle. Auch andere NGOs suchen weitere Plätze.

Im Winter bis zu 600 Plätze mehr

Die Aufstockung der Quartiere ist Teil des Winterpakets von Stadt Wien und NGOs, um möglichst allen Betroffenen im Winter ein Dach über dem Kopf zu bieten. Zu den 300 ganzjährigen Notschlafplätzen sollen laut Stadt stufenweise und bei Bedarf 600 dazukommen. "Ob es auch ausreicht, wird sich erst zeigen", sagt Caritas-Präsident Michael Landau. Er fordert zudem, dass Notquartiere langfristig und auch in den wärmeren Monaten betrieben werden können.

Einrichtungen wie die Gruft bitten um Spenden. Pro Tag werden alleine in der Gruft 400 warme Mahlzeiten ausgegeben. (krud, 2.12.2015)