Ministerrat ist immer am Dienstag. Danach treten Kanzler und Vizekanzler gemeinsam vor die Medien. In letzter Zeit wird das zur Streit-und-Stichel-Show zwischen Werner Faymann und Reinhold Mitterlehner. Am 16. November sagte Faymann über den Zaun, den die Innenministerin am Grenzübergang Spielfeld bauen will, das sei kein Zaun rund um Österreich, sondern "ein Türl mit Seitenteilen". Schon, meinte Mitterlehner, aber man müsse auch Bilder vermeiden, wonach "jeder hier einfach über die Grenze spaziert".
Am 21. November eskalierte die Werner-und-Reinhold-Show zu Diskussion über den Unterschied zwischen kleinkariert und Pepita. Mitterlehner unterstellte Faymann, ein Konzept des Innenministeriums an seine Vertrauenszeitungen geleakt zu haben. Faymann: "Ich kenne es nicht." Mitterlehner: "Es gibt zwei Wahrheiten."
Diese Woche, am 1. Dezember, dann ein Austausch von Schienbeintritten. Faymann: "Es geht darum, die Zahl der Flüchtlinge zu senken." Mitterlehner: "Es freut mich, dass ich das vom Herrn Bundeskanzler erstmals höre." Faymann retour: "Ich habe nie Vorschläge gemacht, die nur drei Tage gut klingen, bis alle draufkommen, man kann's nicht machen." Mitterlehner: "Im Gegenteil, die Sache ist so, dass drei Tage abgelehnt wird, und dann geht man in die Umsetzung."
Worauf beide ihre Schauferln und Küberln nahmen und die Sandkiste verließen. (Hans Rauscher, 2.12.2015)