Moskau – Der russische Außenminister Sergej Lawrow hat eine sofortige Schließung der Grenze zwischen der Türkei und Syrien gefordert. Dies sei auch eins der Themen beim Gespräch zwischen dem russischen Präsidenten Wladimir Putin und seinem Amtskollegen aus den USA, Barack Obama, vor wenigen Tagen in Paris gewesen, sagte Lawrow am Mittwoch bei einem Besuch in Belgrad.

Die Bemühungen der Türkei, den Schmuggel von Erdöl durch die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) zu unterbinden, seien unzureichend. Möglicherweise könnten für die Grenzschließung auch Kurden sowie US-Sonderheiten eingesetzt werden, die im Irak stationiert seien, sagte Lawrow. Russland könnte Unterstützung aus der Luft bieten.

Treffen in Belgrad

Im Streit mit Ankara sei er zum Treffen mit seinem türkischen Amtskollegen Mevlüt Cavusoglu bereit, bekräftigte Lawrow. Es wäre aber "traurig", wenn er dabei "nichts Neues hören" würde – etwa über den Abschuss eines russischen Kampfjets durch die Türkei, der die Beziehungen beider Länder seit Tagen belastet. Die Minister sollen am Rande eines Treffens der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) am Donnerstag und Freitag in der serbischen Hauptstadt Belgrad miteinander sprechen, an dem auch Außenminister Sebastian Kurz (ÖVP) teilnimmt.

Lawrow wiederholte Russlands Vorwurf, die Türkei unterstütze den Ölschmuggel aktiv. Moskau sei bereit, den Vereinten Nationen dazu Beweise zu übergeben. Ankara weist die Anschuldigungen zurück. (APA, 2.12.2015)