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Somalische Flüchtlinge treffen in einem Lager in Kenia ein. Weltweit mussten knapp 60 Millionen Menschen ihre Heimat verlassen.

Foto: EPA/DAI KUROKAWA

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Grafik: APA

59,5 Millionen Menschen und damit so viele wie noch nie waren im Jahr 2014 weltweit auf der Flucht. Diese Zahl – der höchste Stand seit Ende des Zweiten Weltkriegs – wurde am Donnerstag bei der Präsentation des UN-Weltbevölkerungsberichts 2015 genannt. Ebenfalls ein Höchstwert seit 1945: Mehr als 100 Millionen Menschen haben im vergangenen Jahr humanitäre Hilfe benötigt.

Mehr als die Hälfte der neuen Flüchtlinge stammten im Jahr 2014 aus den Krisenländern Syrien, Afghanistan, Somalia und Sudan. Grundsätzlich leben rund eine Milliarde Menschen und damit 14 Prozent der Weltbevölkerung in Konfliktgebieten. In fragilen Staaten und Post-Konflikt-Staaten leben 60 Prozent aller unterernährten Menschen und 77 Prozent aller Kinder, die nicht zur Grundschule gehen.

20 Jahre fern der Heimat

2015 hat sich die Zahl der Binnenvertriebenen gegenüber dem Jahr 2010 verdoppelt – mehr als die Hälfte von ihnen lebten in Syrien, dem Irak, dem Sudan und Kolumbien. Im Schnitt müssen Flüchtlinge 20 Jahre jenseits ihrer Heimat verbringen.

Laut Weltbevölkerungsbericht waren Naturkatastrophen im Jahr 2014 dafür verantwortlich, dass 19 Millionen Menschen ihre Heimat verlassen mussten. Derzeit sind 200 Millionen Menschen von Naturkatastrophen betroffen.

Rekordlücke bei Finanzierung

Im vergangenen Jahr rief die Uno zur Bereitstellung von 19,5 Milliarden US-Dollar für humanitäre Hilfe auf. Spenden gab es in Höhe von zwölf Milliarden, womit eine Rekordlücke von 7,5 Milliarden Dollar bliebt. (red, 3.12.2015)