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Russlands Präsident droht der Türkei.

Foto: AFP PHOTO / KIRILL KUDRYAVTSEV

Moskau – Der russische Präsident Wladimir Putin hat der türkischen Führung in scharfen Worten erneut die Unterstützung von Terroristen vorgeworfen. "Wir wissen, wer jetzt in der Türkei den Terroristen hilft, sich zu bereichern, indem das gestohlene Erdöl verkauft wird", sagte Putin am Donnerstag in seiner Rede an die Nation. Das türkische Volk sei fleißig, aber das "Regime" in Ankara sei "verräterisch".

Die türkische Führung werde den Abschuss des russischen Kampfjets noch bedauern, erklärte Putin. "Vielleicht weiß nur Allah, warum sie das gemacht haben. Allah beschloss, die regierende Clique in der Türkei zu bestrafen, und hat sie um den Verstand gebracht."

Putin warnte außerdem vor der Terrorgefahr aus Syrien. Zu Beginn seiner Rede erinnerte er an die vielen Anschläge, die Russland in den vergangenen Jahren getroffen hätten. "Eine besondere Gefahr geht heute von den Kämpfern aus, die sich in Syrien angesammelt haben", sagte er vor etwa 1.000 Amts- und Würdenträgern im Kreml. Die Einmischung von außen habe in Ländern wie Syrien und dem Irak Chaos geschaffen. Die russischen Streitkräfte in Syrien kämpften dagegen mit Zustimmung von Präsident Bashar al-Assad und seien erfolgreich gegen den Terror.

Davutoglu: "Lügen der sowjetischen Propagandamaschinerie"

Der türkische Ministerpräsident Ahmet Davutoglu bezeichnete die Anschuldigungen in Bezug auf die Verwicklung der Türkei in den Syrien-Krieg als "Lügen der sowjetischen Propagandamaschinerie". "Niemand schenkt den Lügen der sowjetischen Propagandamaschinerie Beachtung", sagte Davutoglu nach Angaben der Nachrichtenagentur Anadolu. "Die sowjetischen Charaktereigenschaften Russlands, die von den Sowjets übriggeblieben sind und von denen wir dachten, sie hätten sie in den letzten 20 bis 25 Jahren nach dem Kalten Krieg vergessen, kommen nach und nach ans Tageslicht."

Der russische Außenminister Sergej Lawrow will am Donnerstag mit seinem türkischen Amtskollegen Mevlüt Cavusoglu zusammenkommen. Das Gespräch solle am Rande eines Treffens der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) in Belgrad stattfinden. Es ist das erste hochrangige bilaterale Treffen seit dem Flugzeugabschuss. (APA, 3.12.2015)