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Facebook setzt ein Gerichtsurteil in Belgien auf eigene Art und Weise um.

Foto: APA/AFP/KAREN BLEIER

Facebook will in Belgien Internetnutzer ohne eigenes Profil in seinem sozialen Netzwerk blockieren, nachdem ein belgisches Gericht dem Unternehmen das Aufzeichnen von deren Surfverhalten untersagt hat. Dies gelte, sobald der Beschluss beim Unternehmen eintreffe, was noch für diese Woche erwartet werde, teilte das US-Unternehmen am Mittwochabend mit.

Nur mit eigenem Profil Zugriff auf öffentliche Facebook-Inhalte

Internetnutzer müssten sich dann ein eigenes Facebook-Konto einrichten. Anderenfalls könnten sie nicht mehr auf die bisher öffentlich zugänglichen Inhalte zugreifen, erklärte Facebook.

Bisher können Internetnutzer in Belgien und anderswo auch ohne Facebook-Profil auf einen Teil der Seiten zugreifen. Sie können beispielsweise die öffentlichen Auftritte von Prominenten, Politikern, Sportvereinen oder bestimmten Unternehmen ansehen, ohne Mitglied bei Facebook zu sein.

Facebook will Gerichtsentscheid anfechten

Anfang November hatte ein belgisches Gericht geurteilt, dass Facebook bei Nutzern ohne Profil das sogenannte Tracking – also Verfolgen von Spuren – durch ein spezielles Programm namens datr-Cookie stoppen müsse. Die belgische Datenschutzbehörde hatte dies angestrebt. Facebook hingegen meint, der datr-Cookie sei für den Schutz der eingetragenen Nutzer gegen Hacker nötig.

Grundsätzlich will Facebook den Gerichtsentscheid anfechten, sich in der Zwischenzeit aber daran halten. Sonst drohen dem Unternehmen Strafzahlungen von bis zu 250.000 Euro täglich. (APA, 3.12.2015)