Sigi Fink präsentiert das Wetter von vorgestern.

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Das Wort "Wetterbericht" macht es deutlich: Wir Fernsehzuseher erhalten die Kunde von einem bereits eingetroffenen Wetterzustand. Berichten lässt sich bekanntlich ja nur von etwas, das bereits stattgefunden hat. Die Wettervorschau hingegen liefert dankenswerterweise die Prognose für die Zukunft.

Diese ist – bitte nicht aufregen – fast immer zuverlässig. Mehr als das: Ohne sie wüssten wir nichts. Wir würden den Garten wässern, obwohl er am Folgetag im Regen ohnehin ertränke. Wir stünden auf Bergspitzen, wenn der Sturm hereinbricht oder schwitzten unter Wollhauben, während der Föhn uns wärmt.

Natürlich machen wir alle diese Blödsinnigkeiten auch trotz der formidablen Wettervorausschau. Warum? Wir sind Menschen und leben im Trott, sind schlecht informiert und mögen Veränderung nicht.

Dabei nimmt es der ORF mit dem Wetterbericht sehr genau. Eine Woche lang kann die prognostizierte Wetterlage in den Bundesländern im Nachhinein in der TV-Thek nachgeschaut werden.

Es klagten dort letzten Donnerstag (26. 11.) die Maronibrater in Kärnten über die vorausgegangenen, geschäftsschädigend warmen Tage. Sie freuten sich dann aber auf den (vorläufigen) Wintereinbruch. Am Folgetag zog der Wetterkorrespondent im Tirolerischen Leiblfing seine handgehäkelte Haube über und stand beglückt in einer beschneiten Pferdekoppel. Das war schön.

Schon Hermes Phettberg hat Rezensionen des stattgefunden habenden Wetters eingefordert. Der ORF hilft mit, kümmert sich um die Genese unserer Befindlichkeiten. Denn Hoch- und Tiefdruck, Warm- und Kaltfront: Das sind mehr als nur Daten. Wir fühlen sie! (Margarete Affenzeller, 3.12.2015)