Linz – Ein 47-jähriger Oberösterreicher, der als vermisst galt, war nicht – wie von ihm angekündigt – auf Dschungel-Urlaub in Belize in Zentralamerika, sondern im Gefängnis in Wien. Letzteres sollte aber niemand erfahren. Die Tageszeitungen "Österreich" und "Kronen Zeitung" fanden es für die Freitagausgaben dennoch heraus.

In seinem Umfeld hatte der allein stehende 47-Jährige, der auch ehrenamtlicher Mitarbeiter der NEOS in Oberösterreich ist, verbreitet, er werde im Oktober für drei Wochen nach Belize fliegen, wo der Dschungel und Maya-Ruinen Attraktionen sind. "Ich wohne in einer Lodge, wo ich schwer erreichbar bin", ließ er sinngemäß wissen. Seine Bekannten vermissten ihn aber, weil er Anfang November noch nicht zurückgekehrt war.

Nicht in Belize

Das Außenministerium stellte Recherchen an und teilte dazu am Donnerstag offiziell mit, es verfüge nun über gesicherte Informationen, dass sich der Mann nicht in Belize aufhalte. Damit befinde er sich nicht mehr im Amtsbereich der für Belize zuständigen Botschaft in Mexiko. Weitere Informationen an die Öffentlichkeit seien wegen der Wahrung der Persönlichkeitsrechte nicht möglich, hielt der Sprecher des Ministeriums Thomas Schnöll fest.

Nun wurde doch bekannt, dass der Mann eine geringe Haftstrafe ausgefasst hatte und diese auch antreten musste. Den "Urlaub" verbringt er in der Justizanstalt Wien-Simmering. Seine Freunde sollen auf die Nachricht, dass der Vermisste lebt, erleichtert, aber zugleich auch überrascht reagiert haben. (APA, 3.12.2015)