Paris/London – Die Formel-1-Teams können künftig je Rennwochenende aus drei statt bisher zwei verschiedenen Mischungen von Trockenreifen wählen. Eine diesbezügliche Regeländerung für die Saison 2016 segnete der Motorsport-Weltrat des Automobil-Weltverbandes (FIA) am Mittwochabend in Paris ab.

Hersteller Pirelli bietet ab der kommenden Saison insgesamt fünf verschiedene Härtegrade an. Neu kommt ein sogenannter Ultrasoft-Reifen dazu. Die Reifenmischungen für jedes Wochenende werden weiterhin von Pirelli festgelegt. Ein Satz der weichsten Mischung ist für das Quali-Finale (Q3) reserviert.

Im Rennen können die Teams selbst entscheiden, welche Reifen sie einsetzen. Jeder Fahrer muss aber zumindest zwei verschiedene Mischungen verwenden, sollte es sich nicht um ein Regenrennen handeln.

Pro Wochenende stehen jedem Piloten weiterhin 13 Sätze Trockenreifen zur Verfügung. Zehn davon sind frei wählbar, neben jenem für Q3 muss je einer der beiden anderen Mischungen für das Rennen zurückgelegt werden. Zumindest einer davon muss dort auch verwendet werden.

Die nicht ganz einfachen neuen Regeln haben bei einigen Piloten bereits für Verwirrung gesorgt. "Bis jetzt ist mir die neue Reifenregel nicht klar. Ich bin froh, dass ich einen Ingenieur zur Hilfe habe", schrieb der Franzose Romain Grosjean, im kommenden Jahr für das neue US-Team Haas tätig, auf Twitter.

Besitzfrage

In der Frage nach dem künftigen Besitzer der Formel 1 hofft Chefvermarkter Bernie Ecclestone bis zum Start der kommenden Saison im März auf Klarheit. Derzeit hält die Luxemburger Investmentgesellschaft CVC mit 35,5 Prozent den größten Anteil an der Grand-Prix-Serie. Ob CVC-Mitgründer Donald MacKenzie aber tatsächlich verkaufen will, ist nicht sicher.

"Meine Hoffnung ist, dass wir zum Start der nächsten Saison definitiv wissen, ob CVC verkauft – oder nicht", zitierte das "Handelsblatt" Ecclestone. Der Kreis potenzieller Kandidaten für eine Übernahme ist begrenzt. Vermutlich seien "nur vier Interessenten auch in der Lage, einen solchen Kauf auch finanziell zu stemmen", erklärte der Brite weiter.

CVC schöpft zwar seit Jahren Gewinne in Millionenhöhe aus der Formel 1 ab, doch die Rennserie steckt in einer Krise. Einer der Brennpunkte betrifft die EU-Wettbewerbshüter, die die Verteilung der Gelder und damit die Machtstrukturen in der Königsklasse ins Visier genommen haben.

Zu seiner weiteren Zukunft als Chefvermarkter im Falle eines Besitzerwechsels äußerte sich Ecclestone zurückhaltend. "Das ist eine Frage, die letztlich nur der Eigentümer entscheiden kann", sagte der 85-Jährige. Die Saison 2016 beginnt mit dem Grand Prix von Australien am 20. März. (APA/Reuters, 3.12.2015)