Das "Kuratorium Wald" ließ an die 40 zusätzliche Halteverbotsschilder aufstellen und das Parkverbot auf der linken Seite der Himmelstraße aufheben.

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Man kann der Exekutive nicht vorwerfen, dass sie sich auf besondere Anlässe nicht speziell vorbereiten würde. Zumindest auf die wirklich wichtigen Ereignisse. Wenn Am Himmel (nächst des Cobenzl), also dort, wo der Wienerwald in die Stadt hineinwächst, alljährlich rund um den Nationalfeiertag auf Steirisch gemacht und das Kürbisfest zelebriert wird, dann sind die Sicherheitsorgane selbstverständlich alarmiert. Diesfalls nicht, weil Plutzer die Höhenstraße hinunterkollerten oder die Pöllauer Hirschbirn’ Autofahrer rabiat machen würde. Nein, die heuer erneut aktivierte Alarmstufe Rot galt den Besuchern des Kürbisfestes, respektive deren in bewährter Manier in Halte- und Parkverbotszonen platzierten Fahrzeugen.

Drei Tage im Himmel

Leistungsorientiert, wie unsere Exekutive nun einmal agiert, war ihr Tun von Erfolg gekrönt: 320 Anzeigen heimsten die Beamten in drei Tagen ein, meldete Heute – fast so aufgeregt wie Bezirkschef Adi Tiller, der von "Abzocke" sprach. Die Parksheriffs haben ganze Arbeit geleistet, fuhren angeblich sogar in Kleinbussen in (Pardon: an) den Himmel und machten die ansonsten gottverlassene Gegend zur Hölle.

So ärgerlich die behördliche Strenge – 75 Euro Strafe pro Nase zuzüglich 251 Euro für die Überstellung abgeschleppter Fahrzeuge auf den Sammelplatz in Simmering – für die betroffenen Autofahrer sein mag: Als Auto- und Öffi-Benützer beschleichen unsereins ob dieser Vorkommnisse Zweifel an der Kürbisfestbesucher Fähigkeit, sinnerfassend lesen zu können. Schließlich hatte das "Kuratorium Wald" an die 40 zusätzliche Halteverbotsschilder aufstellen und das Parkverbot auf der linken Seite der Himmelstraße aufheben lassen. Die alte Volksweisheit, wonach klug wird, wer den Schaden hatte, stimmt jedenfalls auch nicht mehr. (Luise Ungerboeck, 16.12.2015)