In Xenokeryx verschmelzen Paläontologie und Popkultur.

Illustration: Israel M. Sánchez

Madrid/Wien – Noch knapp zwei Wochen bis zur Premiere von "The Force Awakens": Das "Star Wars"-Fieber grassiert wieder und macht auch vor der Paläontologie nicht halt, wie ein aktueller Fund aus Spanien zeigt.

Forscher um Israel Sánchez vom Madrider Museum für Naturgeschichte untersuchten das Fossil eines Wiederkäuers, der im mittleren Miozän, im Zeitraum vor etwa 16 bis elf Millionen Jahren, im heutigen Spanien lebte. Das Tier, das zwei Stirnzapfen und einen auffälligen T-förmigen Fortsatz am Kopf aufwies, wird den einst von der Iberischen Halbinsel bis nach China verbreiteten Palaeomerycidae zugerechnet.

Zu dieser heute ausgestorbenen Gruppe gehen die Meinungen unter Biologen noch etwas auseinander: Sie könnte mit den Ahnen der Giraffen oder denen der Hirsche verwandt sein. Sánchez tendiert zu ersterem – der spanische Fund könnte damit als weiterer Beleg dafür dienen, wie vielfältig die Giraffenverwandtschaft einst in Sachen Kopfschmuck, aber auch Körpergröße und -proportionen war.

Die im Fachmagazin "Plos One" vorgestellte Spezies erhielt die offizielle Bezeichnung Xenokeryx amidalae. Mit dem zweiten Teil des Namens verweisen die Forscher auf Königin Amidala aus "Star Wars", die in ihrem Arsenal an imposanten Betonfrisuren auch eine hatte, die dem Kopfschmuck von Xenokeryx tatsächlich verblüffend ähnlich sah. (jdo, 4.12.2015)