Die Startseite des überarbeiteten HbbTV-Portals. Nachrichten, Wetter (links) und die TVthek (rechts).

Foto: ORF

Wien – Der ORF geht einen weiteren Schritt in der Verzahnung zwischen TV und Online. Der Sender hat seinem 2013 gestarteten HbbTV-Portal ein neues Design verpasst und die Inhalte des Angebots erweitert. Seit 2011 wurden in Österreich 1,4 Millionen HbbTV-taugliche Fernsehgeräte verkauft. Bei der Hälfte, also 700.000 Fernsehern, könne das Portal empfangen werden, hieß es am Donnerstag bei der Präsentation der Neuerungen.

Von der Kooperation sind derzeit nicht alle Kabelgesellschaften umfasst. Durch die Finger schauen etwa noch UPC-Kunden mit ihren Boxen, die nicht HbbTV-tauglich sind. Diese Boxen seien am Aussterben, sagte Franz Manola, Leiter des ORF-Plattformmanagements: "Es wird aber noch ein paar Jahren dauern." Der Trend gehe eindeutig in Richtung Integration des technischen Standards in TV-Geräte. Mit potenziell 700.000 Sehern habe man jetzt eine kritische Masse erreicht, um HbbTV zu forcieren. "Es sind nicht nur ein paar Freaks."

Fernsehen im "Erholungsmodus"

Hybrid Broadcast Broadband TV, kurz HbbTV, ist ein einheitlicher technischer Standard bei Smart-TV-Geräten, der die Übertragung und Nutzung von zusätzlich zum TV-Signal bereitgestellten Informationsangeboten über das Fernsehsignal und die Vernetzung von Fernsehen und Internet ermöglicht. So kann man auf HbbTV-Geräten durch Drücken der roten Taste auf der Fernbedienung etwa ein aktuelles Informations- und Nachrichtenangebot abrufen. Die Devise war, dass die Benutzung so einfach wie möglich sein müsse, sagt Manola: "Fernsehen findet im Erholungsmodus statt."

Zentrales Element des neuen HbbTV-Portals des ORF sind die Nachrichten und Wetterinfos von ORF.at. Im aus dem Web bekannten Design bietet die auch ohne eine Internetverbindung nutzbare Startseite einen Überblick über die Nachrichtenlage. Nicht verfügbar sind in den Artikeln allerdings Bilder und Videos. Mittels Internetverbindung können zusätzlich die ORF-TVthek, ein vertieftes Nachrichten- und Wetter-Angebot sowie der ORF-Teletext auf HbbTV-tauglichen Geräten dargestellt werden.

Neue Multimediaangebote

Eine wichtige Rolle soll hier vor allem die TVthek spielen. Bis Ende Februar sollen fast alle Inhalte hochauflösend verfügbar sein. Geht es nach den Plänen des ORF, dann soll die HbbTV-Plattform sukzessive erweitert werden. Etwa um sport.orf.at, den Videodienst Flimmit oder dem neuen Klassikportal, sagte ORF-Online-Chef Thomas Prantner. Dafür müssten allerdings die gesetzlichen Rahmenbedingungen "angepasst" werden, erklärt ORF-Direktor Michael Götzhaber. (omark, APA, 3.12.2015)