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Mit leerem Tank am Pannenstreifen liegen bleiben, kann ganz schön teuer werden.

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Einer der vielen Spritspartipps des ÖAMTC lautet: "Durch konsequentes Ausnutzen von Rollphasen spart man den meisten Sprit." Diesen Ratschlag hat eine Freundin offensichtlich beherzt und gleich noch in Richtung "spritloses Fahren" modifiziert. Nun, ich war bei ihr zu Gast, und im Aufbruch begriffen fiel auf, dass der Reichweitenrechner eine voraussichtliche Distanz von satten null Kilometer angezeigt hatte. Mancher würde da gar nicht Auto fahren wollen, doch das sah sie deutlich entspannter, denn: "Ich wohne eh auf einem Hügel."

Vollkommen unbeeindruckt löste sie sodann die Handbremse und navigierte das Fahrzeug eine vier Kilometer lange Strecke ohne einen Tropfen Benzinverbrauch zur nächsten Tankstelle.

Fast leerer Tank, geringerer Verbrauch

Zugegeben, diese "Spritspar"-Methode ist nicht jedermanns Sache, aber haben wir nicht alle unsere ganz eigenen Techniken, auf die wir schwören? Unsereins war zum Beispiel lange der festen Überzeugung, ein Auto mit wenig Sprit im Tank verbrauche – wegen des geringeren Gewichts – weitaus weniger. Wegen dieser vermeintlichen Genialität fand ich mich nicht selten in der Position eines verzweifelt nach einer Tankstelle Suchenden wieder. Der Denkansatz erwies sich als eher unpraktikabel.

Andere wiederum, nämlich diese "Es wird schon gehen"-Optimisten, wissen zwar, dass am Limit gefahren wird (sie sind damit gut vorbereitet auf die geringen Reichweiten der meisten derzeitigen Elektromobile), aber wozu tanken?

Wie sagt man so schön: Bis einer weint! Etwa dann, wenn deswegen auf der Autobahn der Pannenstreifen gebraucht wird. Denn da meint der Gesetzgeber, nicht zu tanken sei Eigenverschulden, der Pannenstreifen rechtswidrig benutzt. Und das kostet. Bis zu 726 Euro. (Stephan-Alexander Krenn, 14.12.2015)