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Michael Fassbender als Steve Jobs.

Foto: AP/Duhamel

Ein stargespicktes Ensemble, ein renommierter Drehbuchautor und ausgezeichnete Kritiken: Das alles hat offenbar nicht gereicht, um den neuen "Steve Jobs"-Film zum Kassenschlager zu machen. Mit einem Einspielergebnis von lediglich 18 Millionen Dollar in sieben Wochen gerät der Streifen sogar zu einem veritablen Flop. Damit wurden noch nicht einmal die Produktionskosten von 30 Millionen Dollar eingespielt.

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Film sei "Schwachsinn", so Kritiker

Für Apple-Fans ist das aber kein Grund zur Traurigkeit – im Gegenteil: Prominente Unterstützer aus dem Umfeld des IT-Giganten kritisierten den Film schon lange vor dessen Kinostart. "Der Steve-Jobs-Film ist absichtlich erfundener Schwachsinn", schrieb der renommierte IT-Investor Marc Andreesen. Re:code-Gründer Walt Mossberg behauptete, der gezeigte Steve Jobs sei nicht "der Mann, den ich kannte". Aussagen wie diese waren in der gesamten IT-Journalismusszene zu finden, analysiert die "New York Times".

Nur als Lichtfigur zulässig?

"Es fühlte sich an wie ein Wettbewerb in der Schule, wer der beste Freund des Football-Captains ist", so die "New York Times". Aber: "Niemand von uns kannte Steve Jobs. In Wahrheit versuchte er einfach, seine Produkte zu verkaufen." Die Zeitung kritisiert nun, dass das Silicon Valley offenbar kein ausgewogenes Porträt von Jobs zulasse, das auch dessen Schattenseiten zeige. So wird im neuen Film Jobs' Beziehung zu seiner Tochter Lisa thematisiert. Ein Aspekt, bei dem sich Jobs nicht gerade mit Ruhm bekleckert hat. "Was mich betrifft, könnten 28 Prozent der männlichen US-Bewohner ihr Vater sein", sagte Jobs einmal gegenüber "Time".

Wozniak lobt Film

Selbst als Apple-Mitgründer Steve Wozniak den Film als durchaus realitätsnah bezeichnete, wollten viele Apple-Jünger das nicht wahrhaben. Sie starteten eine Kampagne, weil Wozniak Beratungshonorare für Gespräche mit Drehbuchschreiber Aaron Sorkin erhalten hatte. "Jetzt knallen die Champagnerkorken", schreibt die "New York Times" – denn der Film dürfte nicht mehr an Popularität gewinnen. (red, 4.12.2015)